FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der Perspektive auf ein enormes Schuldenpaket und eine gelockerte Schuldenbremse dürfte sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmorgen noch etwas weiter vorwagen in Richtung Rekord. Der X-Dax
Nach zuletzt zwei Tagen mit Gewinnen nimmt der Dax erneut Kurs auf seine Bestmarke von knapp 23.476 Punkten. Diese war am 6. März getrieben von der Aussicht auf schuldenfinanzierte Investitionen in Milliardenhöhe getrieben worden. Nun muss sie noch durch Bundestag und Bundesart mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden.
"Damit bleibt der Dax in diesem Jahr der große Outperformer am Aktienmarkt", schrieb am Morgen der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Mehr als 16 Prozent hat der deutsche Leitindex 2025 schon zugelegt, während die US-Börsen im Minus liegen.
Am Dienstag ist nun der erste große Tag der Entscheidung, denn am Vormittag beginnt die Sondersitzung des Bundestags zur Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und zum Sondertopf für Infrastruktur und Klima. Dafür ist bei der Abstimmung eine Zweidrittelmehrheit nötig, die Union, SPD und Grüne im alten Bundestag rechnerisch gemeinsam erreichen. Sollte das Paket durchgehen, muss für ein Inkrafttreten am Freitag noch der Bundesrat zustimmen.
"Eine Bazooka bei den Staatsausgaben hilft allein nicht", gibt allerdings Michael Heise, Ökonom vom Vermögensverwalter HQ Trust, zu bedenken. Nennenswertes Wachstum sei nur dann zu erwarten, "wenn wir nicht in einen Handelskrieg mit den USA hineingezogen werden und erste Reformen bei Steuern, Sozialausgaben und Bürokratieabbau beginnen". Die Befürchtung ist auch, dass das enorme Finanzpaket einhergehen wird mit einem enormen Schuldenanstieg.
Im Börsenhandel dürften wegen des Finanzpakets die zuletzt davon angetriebenen Aktien aus den Rüstungs- und Infrastrukturbereichen im Mittelpunkt bleiben. Besonders im Fokus steht damit wohl weiter die Rheinmetall
Einen Blick wert sind ansonsten die Aktien der Allianz
Ein größerer Kursgewinn von drei Prozent bahnt sich bei Hellofresh
Kursverluste in Höhe von 1,8 Prozent müssen jedoch vorbörslich die Anleger von CTS Eventim