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Aktien Frankfurt Ausblick: Dax stabil - US-Zinsentscheid liefert keine Impulse

20.03.2025
um 08:23 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Gewinnmitnahmen vom Vortag bleiben die Anleger am Donnerstag bei deutschen Aktien vorsichtig. Leicht positive US-Vorgaben nach den Zinssignalen der US-Notenbank Fed ziehen hierzulande zunächst keine Kursgewinne nach sich. An einem Tag mit zahlreichen Unternehmenszahlen signalisierte der X-Dax eine Stunde vor Handelsbeginn einen Dax-Auftakt bei 23.284 Zählern, was nur hauchdünn unter dem Vortagsniveau ist. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird wenig bewegt erwartet.

Die US-Währungshüter haben am Vorabend die Zinsen wie allgemein erwartet unverändert belassen. Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach aber von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter mit Blick auf Zinssenkungen in diesem Jahr weiter vorsichtig stimmten. Die Notenbank senkte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum, während sie die Inflationsprognose anhob. Zudem will sie beim Verkauf ihrer Bestände an Staatsanleihen vom Gas gehen.

Eine Zinsprognose der Fed deutet auf zwei kleine Zinsschritte in diesem Jahr hin. Die Zinssignale hatten die Kurse in New York im späten Handel angetrieben, doch hierzulande dürfte dies nach der jüngsten Rekordrally des Dax nicht mehr als Kurstreiber wirken. Während der deutsche Leitindex im laufenden Jahr um 17 Prozent gestiegen ist, haben die großen US-Leitindizes nachgegeben. Die von US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik verursachte Unsicherheit belastet.

In Deutschland ist der Donnerstag geprägt von Unternehmenszahlen, unter anderem von RWE . Das Gesamtbild war gemischt mit. Die Jahreszahlen übertrafen die Erwartungen. Dem gegenüber stand aber ein laut Händlern "gedämpfter Ausblick", der den Kurs vorbörslich nach gutem Lauf um 2,9 Prozent nach unten zog. Gut 18 Prozent hatten die Aktien seit Mitte Februar zugelegt.

Im MDax konnten unter anderem Lanxess und Nemetschek mit Zahlen aufwarten. Letztere Aktien zogen vorbörslich um 1,4 Prozent an nach der Erkenntnis, dass der Softwareanbieter kräftiges Wachstum erwartet. Bei Lanxess war die Stimmung verhaltener, wie ein Abschlag von 1,6 Prozent zeigt. Der Chemiekonzern war 2024 unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht. Einem Händler zufolge enttäuschte hier tendenziell der Ausblick.

Größere Ausschläge gab es im Kleinwerte-Index SDax : Deutz zogen dort vorbörslich an nach einer optimistischen Prognose für den freien Mittelzufluss. Damit könnte eine Rally nach einem Korrekturtag weitergehen, denn gemeinsam mit dem Branchenunternehmen Steyr Motors war bei dem Motorenbauer zuletzt Rüstungsfantasie aufgekommen. Dessen Aktien legten vorbörslich auch wieder deutlich zu und stützten damit jene des Großaktionärs Mutares .

Als klarer Verlierer entpuppt sich im SDax SGL . Vorbörslich sank der Kurs des Carbonfaserspezialisten um fast fünf Prozent wegen einer mauen Prognose und dem Verzicht auf eine Dividende./tih/jha/

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