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ROUNDUP/Verdi: Tarifrunde im Berliner Nahverkehr gescheitert

21.03.2025
um 17:08 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die sechste Runde in den Tarifverhandlungen zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Verdi ist gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi will nun mit den Vorbereitungen für eine Urabstimmung über unbefristete Streiks beginnen, teilte Verhandlungsführer Jeremy Arndt mit. Diese werde vom 26. März bis zum 4. April andauern. Ein längerer Streik käme also erst im April auf die Berlinerinnen und Berliner zu. Für weitere Arbeitskämpfe trage die Arbeitgeberseite die Verantwortung, betonte Verdi.

BVG schlägt Schlichtung vor

Die BVG äußerte sich irritiert über das Vorgehen der Gewerkschaft und forderte nach dem Scheitern eine Schlichtung. "Um weiteren Schaden und neue Streiks für Berlin abzuwenden, ruft die BVG die Gewerkschaft Verdi auf, den bestehenden Tarifkonflikt schnellstmöglich über eine Schlichtung zu lösen", teilte das Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur mit. Dabei würden externe Vermittler im Tarifkonflikt versuchen, eine Einigung zu finden. Damit könne schon kommende Woche begonnen werden, betonte Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe.

"Die BVG ist auch heute angetreten, gute, gemeinsame Lösungen für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen zu finden", teilte das Unternehmen mit. "Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb es aufseiten von Verdi keinerlei Bewegung gibt."

Verdi hat die BVG seit Januar viermal lahmgelegt

Beide Seiten verhandeln seit Mitte Januar über einen neuen Tarifvertrag für rund 16.000 Beschäftigte. Seitdem hat Verdi den Berliner Nahverkehr viermal weitgehend lahmgelegt - zuletzt am Mittwoch und Donnerstag.

Nun könnten deutlich längere Ausstände auf die Fahrgäste und das kommunale Unternehmen zukommen. Für einen unbefristeten Streik müssten in einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Mitglieder stimmen. Bis eine solche Abstimmung abgeschlossen ist, dürften noch einige Tage oder Wochen vergehen. Ein längerer Streik käme wohl erst im April auf die Berlinerinnen und Berliner zu. Bis Verdi die Urabstimmung einleitet, könnte die Gewerkschaft aber zu weiteren Warnstreiks aufrufen.

Knackpunkt ist das Grundgehalt. Verdi war mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Die jüngste Offerte der BVG lag bei stufenweise 375 Euro und 24 Monaten Laufzeit./wim/DP/ngu