FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Bayer
Marktbeobachter Andreas Lipkow sprach von "Schnäppchenjägern", die sich nach dem Kursrutsch vom Vortag gleich wieder aus der Deckung trauten. Am Montag war Bayer für eine weitere Niederlage in einem US-Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup abgestraft worden.
Danach hatten allerdings Analysten wie Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan betont, dass sich durch das Urteil grundsätzlich kaum etwas für Bayer ändere. Letztlich entscheidender blieben Gesetzesänderungen in einzelnen Bundesstaaten sowie der geplante Gang vor das höchste US-Gericht, den US Supreme Court, um eine Grundsatzfrage in den Rechtsstreitigkeiten klären zu lassen.
Analyst Abed Jarad von MWB Research äußerte sich in einer Studie gar ermutigend. Mit 17 von 25 gewonnenen Prozessen und einer Vergangenheit, in der Entschädigungszahlungen um bis zu 90 Prozent gekürzt worden seien, glaubt er auch im aktuellen Fall an eine deutlich niedrigere Vergleichszahlung, für die er rund 200 Millionen Euro veranschlagt.
Sollte der Rechtsstreit 2026 beigelegt werden - möglicherweise vor dem obersten Gerichtshof der USA - könnten Jarad zufolge immense Werte freigesetzt und eine Rally losgetreten werden. Zwar bestünden weiterhin Risiken, doch der Experte gibt sich überzeugt davon, dass diese größtenteils eingepreist sind und die Aktien langfristig attraktive Aufwärtspotenziale bietet./tih/la/he