BREMEN (dpa-AFX) - Projektverzögerungen haben das Ergebnis von Energiekontor
Mit einem Kursverlust von fast zehn Prozent gehörte die Aktie zu den größten Verlierern des Kleinwertesegmentes SDax
Dies dürfte nun auch teilweise für das Jahr 2025 gelten, teilte Energiekontor am Freitag in Bremen mit. Verantwortlich seien hauptsächlich die unverändert langen Projektrealisierungszeiten infolge der eingeschränkten Marktverfügbarkeiten von Anlagen und Großkomponenten sowie erneute Verschiebungen von Netzanschlussterminen vor allem in Großbritannien.
Wesentliche zeitliche Verbesserungen erwartet Energiekontor hingegen den Angaben zufolge von der in diesem Jahr stattfindenden britischen Netzanschlussreform, die gegebenenfalls zu Realisierungsbeschleunigungen für die inzwischen 17 britischen genehmigten Projekte führen könnte.
Das Ergebnis vor Steuern soll in diesem Jahr auf 70 bis 90 Millionen Euro steigen. Es soll sich dabei aus Projektverkäufen in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten speisen, hieß es. Die Mitte der Spanne liegt dabei unter den Erwartungen von Analysten. Diese hatten bislang im Mittel 87 Millionen Euro auf dem Zettel.
Im Vorjahr sank das Vorsteuerergebnis von 95,5 Millionen auf 36,2 Millionen Euro. Damit erfüllte Energiekontor die im März wieder angehobene Prognose. Möglich machten dies Entschädigungszahlungen. Die positiven Effekte resultierten überwiegend aus Forderungen im Zusammenhang mit der Kompensation von Ertragsausfällen in verschiedenen Windparks im Inland.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 22,6 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 83,3 Millionen Euro gewesen. Aktionäre müssen daher erhebliche Einbußen bei der Dividende hinnehmen. Für 2024 werde eine Ausschüttung von 50 Cent je Aktie vorgeschlagen, nach 1,20 Euro im Vorjahr.
"Auch wenn die Gemengelage momentan vielschichtig und anspruchsvoll ist, bieten sich gleichzeitig viele Chancen, die wir bestmöglich nutzen wollen", kommentierte Konzernchef Peter Szabo die Entwicklungen. Energiekontor verfüge über eine gut gefüllte Projektpipeline, einer Vielzahl an Projekten in späten Reifephasen sowie viele bereits baugenehmigte Projekte.
Zudem erwartet das Unternehmen eine Flexibilisierung verschiedener Rahmenbedingungen in der Branche. Seine bis 2028 gesetzten Wachstumziele will Energiekontor erreichen, so Szabo./nas/niw/mis