FRANKFURT (dpa-AFX) - Der bislang 2025 so positive Dax-Trend
Der deutsche Leitindex rutschte am frühen Nachmittag mit über 2 Prozent Minus erstmals seit Mitte Februar wieder unter die Marke von 22.000 Punkten ab. Bereits am Morgen war der Dax unter seine 50-Tage-Durchschnittslinie zurückgefallen. Kurse unter diesem mittelfristigen Trendbarometer gab es seit November 2024 nicht mehr. Damit droht ein Top, nachdem Mitte März mit 23.476 Punkten der bisherige Rekord vom Monatsanfang nur noch hauchdünn übertroffen worden war. Das heißt, mittlerweile wackelt auch der übergeordnete - trotz des bislang kleineren Rücksetzers gültige - Aufwärtstrend des Dax.
Im ersten Quartal liegt der Dax aber noch gut 10 Prozent im Plus und der MDax
Am Mittwoch steht der "Tag der Befreiung in Amerika" an, von dem Präsident Trump seit Wochen spricht und an dem er ein großangelegtes Zollpaket verkünden will. Die bereits angekündigten Auto-Zölle könnten also nur ein Vorgeschmack sein auf weitere Sonderabgaben.
"Der 2. April 2025 könnte in die Geschichte eingehen als der Tag, der das Ende einer seit dem Zweiten Weltkrieg andauernden Ära markiert: die eines weitgehend liberalen Welthandels", hieß es von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Was am Mittwoch wohl zu erwarten ist, sagte Trump am Sonntag Journalisten an Bord der Air Force One - nämlich reziproke Zölle gegen alle Länder. Dieses klare Statement schockte dann am Morgen die Börsen.
Am Nachmittag lag kein Dax-Wert mehr im Plus. Größte Verlierer waren Siemens Energy mit 5 Prozent Tagesminus. Für das erste Quartal schmolz ihr Plus auf 4 Prozent zusammen nach zwischenzeitlich rund 30 Prozent. Deutliche Kursgewinne gab es mit zuletzt plus 3 Prozent nur noch bei Thyssenkrupp
Analyst Boris Bourdet von Kepler Cheuvreux empfahl Thyssenkrupp neben Salzgitter zum Kauf. "Trumps Handelskrieg" habe nicht nur die US-Stahlpreise nach oben getrieben, sondern auch die Europäer endlich zu Verteidigungsmaßnahmen und Investitionen bewogen, schrieb Bourdet in seiner Neubewertung der europäischen Stahlbranche. Mit Rüstung und Infrastruktur werde Geld in stahlabhängige Bereiche gepumpt. Zudem könne China dazu gedrängt werden, seine "Hausaufgaben" zu machen, und mit dem Stahl-Überangebot aufzuräumen, mit dem man den Weltmarkt zuletzt geflutet habe.
Besonders deutlich nach unten ging es im Nebenwerteindex SDax