US-Zölle belasten den Ölmarkt: US-Banken senken Prognosen für Ölpreise
NEW YORK (dpa-AFX) - Führende US-Banken haben auf die Talfahrt der Ölpreise im Zuge der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung reagiert und ihre Preisprognosen deutlich gesenkt. Am Montag schraubte Goldman Sachs bereits zum zweiten Mal im Verlauf einer Woche die Erwartung nach unten. Für Brent-Öl aus der Nordsee rechnet die Investmentbank zum Jahresende mit einem Preis von 62 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Damit wurde die jüngste Prognose noch einmal um 4 Dollar je Barrel gesenkt. Den Preis für Rohöl der Sorte WTI erwartet Goldman Sachs zum Jahresende bei 58 Dollar je Fass.
Seit der Ankündigung eines umfangreichen Zollpakets der US-Regierung, das Zölle auf Importe aus nahezu allen Ländern der Welt beinhaltet, befinden sich die Ölpreise im freien Fall. In nur wenigen Handelstagen ist die Notierung für Rohöl aus der Nordsee um etwa 12 Dollar, oder rund 16 Prozent eingebrochen. Auch am Montag zeigte sich erneut ein deutlicher Preisverfall, wobei Brent-Öl zuletzt bei etwa 63 Dollar und Rohöl aus den USA bei 59 Dollar gehandelt wurde.
Die Rohstoffexperten von Goldman Sachs gehen von einem längerfristigen Verfall der Ölpreise aus. Wie aus der Analyse weiter hervorgeht, erwarten die Experten die Ölpreise im kommenden Jahr im Durchschnitt unter der Marke von 60 Dollar.
Ähnlich stark haben auch Analysten der US-Bank Morgan Stanley ihre Prognosen zusammengestrichen. Wie aus einer ebenfalls am Montag veröffentlichen Analyse hervorgeht, senkte Morgan Stanley die Preisprognose für Brent-Öl um 5 Dollar pro Barrel und erwartet im laufenden Quartal einen Preis von 65 Dollar je Barrel. Außerdem haben die Rohstoffexperten der US-Bank auch die Prognose für das Wachstum der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte deutlich gesenkt./jkr/jsl/nas