Ölpreise geben nach nach - IEA senkt Nachfrageprognose
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken und haben damit den Erholungskurs der vergangenen Handelstage vorerst beendet. Im frühen Geschäft legten die Notierungen noch leicht zu, bevor eine Senkung der Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage durch die Internationale Energieagentur (IEA) für Verkaufsdruck sorgte.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 64,46 Dollar und damit 42 Cent weniger als am Vortag. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai wurde zu 61,10 Dollar gehandelt und damit 43 Cent niedriger.
Die IEA erwartet durch die aggressive Zollpolitik der US-Regierung spürbare Auswirkungen auf das globale Ölgeschäft. Für das laufende Jahr rechnet der Interessenverband westlicher Industriestaaten nur noch mit einem Anstieg der Nachfrage um durchschnittlich 730.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag, wie aus dem Monatsbericht hervorgeht. Dies sind 300.000 Barrel weniger als zuletzt. "Die eskalierenden Handelsspannungen haben sich negativ auf die Wirtschaftsaussichten ausgewirkt", hieß es zur Begründung.
Generell bleibt die US-Zollpolitik das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. "Zwar hat sich die Situation inzwischen beruhigt, die Unsicherheit ist aber weiterhin groß", beschreiben Experten der Landesbank Hessen-Thüringen die Marktstimmung.
In den vergangenen beiden Handelstagen konnten sich die Notierungen am Ölmarkt ein Stück weit erholen, nachdem sie zuvor stark gefallen waren. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee war zeitweise unter 60 Dollar je Barrel gerutscht und damit auf den tiefsten Stand seit etwa vier Jahren./jkr/jsl/he