Übernachtungszahlen beim Camping steigen auf Rekord
WIESBADEN (dpa-AFX) - Auf Campingplätzen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Menschen wie noch nie übernachtet. Mit knapp 42,9 Millionen wurde ein neuer Übernachtungsrekord verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Demnach gab es auf Campingplätzen hierzulande 1,4 Prozent mehr Übernachtungen als 2023 (42,3 Millionen) und fast ein Fünftel (19,9 Prozent) mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Damit haben sich die Zahlen binnen 20 Jahren verdoppelt. 2004 hatte es auf deutschen Campingplätzen noch 21,4 Millionen Übernachtungen gegeben. Zum Vergleich: Die Übernachtungszahlen insgesamt stiegen in dem Zeitraum um knapp die Hälfte.
Campingurlaub liegt seit Jahren im Trend. Mit Ausnahme der Coronajahre 2020 und 2021, als es Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote gab, wuchsen die Übernachtungszahlen in den vergangenen Jahren fast kontinuierlich.
Auch Reisemobile boomen: Im April überschritt der Bestand in Deutschland die Marke von einer Million registrierten Fahrzeugen, so der Caravaning Industrie Verband. Allein seit 2015 haben sich demnach die jährlichen Neuzulassungen von Reisemobilen in Deutschland mehr als verdoppelt.
Camping-Boom lässt Preise steigen
Der Boom lässt allerdings auch die Preise klettern. Übernachtungen auf Campingplätzen etwa haben sich dem Statistischen Bundesamt zufolge in den vergangenen Jahren etwas stärker verteuert als die Übernachtungspreise insgesamt: 2024 waren Wohnmobilstellplätze gut ein Viertel (27,7 Prozent) teurer als im Coronajahr 2020. Der Preisanstieg bei der Campingplatzgebühr fiel nur wenig geringer aus (plus 24,6 Prozent).
Ostsee und Nordsee am beliebtesten bei Campern
Bei den Reisezielen bleiben beliebte Ziele unangefochten. Die meisten Camperinnen und Camper zog es auch 2024 an die schleswig-holsteinische Ostsee mit 3,4 Millionen Übernachtungen. Darauf folgten der Schwarzwald (2,6 Millionen), die niedersächsische Nordseeküste (1,9 Millionen) sowie das bayerische Allgäu (knapp 1,8 Millionen).
Campinggäste aus dem Ausland zieht es insbesondere in den Südwesten Deutschlands. Sie verbrachten 2024 wie schon 2023 die meisten Nächte im Schwarzwald, den Regionen Mosel-Saar, der rheinland-pfälzischen Eifel, Bodensee-Oberschwaben sowie dem bayerischen Allgäu./als/DP/mis