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Ölpreise geben nach - Opec+ erhöht Produktionsmenge

05.05.2025
um 15:56 Uhr

LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag nach der angekündigten Produktionsausweitung des Ölförderverbunds Opec+ nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Nachmittag 60,39 Dollar. Das waren 91 Cent weniger als am Freitagabend. Der Preis erholte sich jedoch etwas von zeitweise noch deutlicheren Verlusten. In der Nacht hatte sich der Preis für die Nordseesorte Brent dem Mehrjahrestief von Anfang April angenähert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juni fiel um 1,07 Dollar auf 57,23 Dollar.

Die Ölpreise wurden durch die Entscheidung der Opec+ belastet, die Ölproduktion den zweiten Monat in Folge zu beschleunigen. Die Förderung des von Saudi-Arabien und Russland angeführten Ölverbunds soll um 411.000 Barrel pro Tag ausgeweitet werden. Mit dieser jüngsten Erhöhung werde die Produktion im Juni das Niveau erreichen, das ursprünglich für Oktober 2025 geplant gewesen sei, schreiben die Experten des Analysehauses Jefferies. Saudi-Arabien warnte zudem, dass weitere Anhebungen anstehen können.

Die US-Großbank Goldman Sachs sieht weitere Abwärtsrisiken für die Ölpreise. Die Analysten verweisen auf die hohen freien Kapazitäten und die gestiegene Rezessionsgefahr. Offenbar wolle die Opec+ auch die Förderung von US-Schieferöl unattraktiver machen.

Am 9. April war der Brent-Kurs infolge des Zollkonflikts noch bis auf 58,40 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2021. Die Ölpreise befinden sich seit einiger Zeit wegen der Sorgen über die Entwicklung der Weltwirtschaft und eines höheren Angebots auf Talfahrt. So sank der Preis für Brent-Öl im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Fünftel./jsl/la/jha/