LE BOURGET/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Münchner Triebwerksbauer MTU
Die MTU-Aktie sprang nach den Neuigkeiten vom Nachmittag um fast dreieinhalb Prozent auf 360,50 Euro nach oben und blieb damit nur knapp unter dem Rekordhoch, was Ende Mai bei 361,70 Euro erreicht worden war. Zuletzt lag sie noch mit rund einem Prozent im Plus bei 352,30 Euro und war damit weiterhin Spitzenreiter im Dax.
Mit seiner Umsatzprognose für 2025 sagt Wagner dem Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von mindestens knapp 15 Prozent voraus. Erst Ende April hatte er seine Prognose auf 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro gekappt. Grund war der Dollarkurs, der infolge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelskriegs nach unten gerutscht war. Denn Flugzeuge und Flugzeugteile werden in Dollar gehandelt, sodass für MTU von jedem Dollar weniger Erlös in Euro übrig bleibt.
Wagners jetzt erstarkter Optimismus liegt jedoch nicht am Dollarkurs. Wie Ende April hat er seiner Prognose vom Dienstag einen Wechselkurs von 1,10 Dollar je Euro zugrunde gelegt.
Unterdessen soll MTUs Gewinn im Tagesgeschäft stärker wachsen als zuletzt gedacht. Wagner und sein ebenfalls scheidender Finanzchef Peter Kameritsch erwarten, dass das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) im Vergleich zum Vorjahr um einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentsatz steigt.
Bisher hatten sie lediglich ein Plus von etwa 15 Prozent im Auge gehabt. Zudem hatte der Vorstand mögliche direkte Folgen der weltweiten Zollpolitik aus seiner Prognose ausgeklammert. Mit den neuen Jahreszielen dürfte der bereinigte operative Gewinn von zuletzt 1,05 Milliarden auf mindestens 1,26 Milliarden Euro steigen.
Noch weiter soll es für MTU im Rest des Jahrzehnts nach oben gehen. Von dem für 2030 angepeilten Umsatz sollen 14,5 bis 15,5 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben. Dies entspricht einem Ergebnis zwischen knapp 1,9 und fast 2,2 Milliarden Euro - und damit rund doppelt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2024.
Wagner und Kameritsch werden dann längst nicht mehr an Bord sein. Der MTU-Chef wechselt spätestens Ende des Jahres zum weltgrößten Flugzeugbauer Airbus
MTU entwickelt als Partner von Triebwerksherstellern wie der RTX-Tochter Pratt & Whitney