Goldpreis steigt weiter - Anleger spekulieren auf sinkende US-Leitzinsen
LONDON (dpa-AFX) - Die Spekulation auf sinkende Leitzinsen in den USA hat den Goldpreis am Dienstag erneut angetrieben. Am frühen Nachmittag wurde eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) an der Börse in London für 3.353 US-Dollar gehandelt. Zwischenzeitlich hatte der Goldpreis den höchsten Stand seit einer Woche erreicht. Damit rückt auch das Ende April erreichte Rekordhoch bei gut 3.500 Dollar wieder ein Stück näher.
Die US-Notenbank Fed wird im laufenden Jahr planmäßig noch viermal über ihre Geldpolitik entscheiden. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Fed die Zinsen im September, im Oktober und auch im Dezember senken könnte. Dies lässt sich aus Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen.
Auf der Sitzung Ende Juli dürften die Währungshüter die Zinsen zwar Analysten zufolge erst einmal stabil halten. Sollte allerdings der am Donnerstag anstehende US-Arbeitsmarktbericht sehr schwach ausfallen, könnte die Fed auch schon in diesem Monat die Zinsen senken, um die Konjunktur zu stützen. Da Gold keine laufenden Erträge abwirft, profitiert der Goldpreis in der Regel von sinkenden Zinsen.
Zuletzt war der politische Druck auf Fed-Chef Jerome Powell gestiegen, die Zinsen zu senken. Erst am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump erneut seinem Unmut Luft gemacht. In einem Interview äußerte er den Wunsch, Powell würde schon vor Ablauf seiner Amtszeit im Mai 2026 zurücktreten. Die zunehmenden Zinssenkungsfantasien wurden auch von einem Medienbericht genährt, demzufolge Trump bereits im September oder Oktober einen Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell bekannt geben will.
Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis nunmehr um mehr als ein Viertel zugelegt. Das Edelmetall profitiert auch von den jüngsten Kriegen und der Ungewissheit mit Blick auf die US-Handelspolitik. Denn in unsicheren Zeiten wird Gold oft als sicherer Hafen nachgefragt./la/jha/