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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger in puncto Zolldisput erleichtert

08.07.2025
um 17:55 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem guten Wochenauftakt hat der deutsche Aktienmarkt auch am Dienstag zugelegt. Anleger zeigten sich erleichtert darĂŒber, dass US-PrĂ€sident Donald Trump die Frist zur EinfĂŒhrung neuer Zölle verschoben und sich zu Verhandlungen mit den Handelspartnern bereit erklĂ€rt hat. Der Dax ging mit einem Plus von 0,55 Prozent bei 24.206,91 Punkten aus dem Handel.

"Nachdem die EuropÀische Union keinen Zollbrief erhalten hat, offenbart sich, dass die Verhandlungen zwischen den USA und der EU anhalten und weiter Hoffnung auf eine Einigung besteht", schrieb Marktexperte Jens Klatt vom Broker XTB. "Das treibt den Dax in Richtung neuer Allzeithochs." Bis zum Rekordhoch von Anfang Juni fehlen dem deutschen Leitindex nur noch gut ein Prozent.

Die bisherigen Zollvereinbarungen der USA mit LĂ€ndern wie China, Großbritannien oder Vietnam hĂ€tten an den FinanzmĂ€rkten Erleichterung ausgelöst, sagte Ökonom Michael Heise von HQ Trust. "Sollte es zu einem Kompromiss mit der EU kommen, bei dem ein pauschaler Zollsatz auf Warenexporte der EU in die USA von zehn Prozent vereinbart wird, dĂŒrfte ebenfalls eine Erleichterung der FinanzmĂ€rkte zu erwarten sein."

Eine weitere Rekordmarke erreichte am Dienstag der Nebenwerte-Index SDax. Mit einem Aufschlag von in der Spitze 1,4 Prozent markierte der SDax bei knapp 17.861 ZĂ€hlern eine Höchstmarke. Aus dem Handel ging der Index 1,21 Prozent höher. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gewann 1,01 Prozent auf 31.057,91 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,57 Prozent auf 5.371,95 ZĂ€hler zu.

Aktien von Salzgitter schnellten um 20 Prozent nach oben. FĂŒr Auftrieb sorgte die Meldung, dass ein Sicherheitsstahl die Zulassung fĂŒr den Einsatz bei der Bundeswehr erhalten hat. Damit sieht sich der Konzern gut aufgestellt fĂŒr die viel diskutierte Wiederherstellung der europĂ€ischen VerteidigungsfĂ€higkeit. Mit ThyssenKrupp und Klöckner & Co legten zwei weitere Titel aus der Branche krĂ€ftig zu.

VieljÀhrige HöchststÀnde erklommen die Titel möglicher Profiteure der Rekordinvestitionen in die deutsche Infrastruktur. Mit Beginn der Haushaltswoche im Bundestag stiegen die Papiere des Schienen- und Verkehrstechnikkonzerns Vossloh auf den höchsten Stand seit 14 Jahren. Papiere des Baudienstleisters Bilfinger erreichten sogar ein Rekordhoch.

Aktien von Rheinmetall legten nach einem positiven Analystenkommentar um 1,5 Prozent auf 1.830 Euro zu. Die US-Bank Morgan Stanley hob das Kursziel von 2.000 auf 2.200 Euro an. FĂŒr die Anteilscheine des Radar-Spezialisten Hensoldt und des Panzergetriebe-Herstellers Renk ging es um 2,6 beziehungsweise 2,1 Prozent hoch.

Daimler Truck gewannen 1,3 Prozent. Analyst Nick Housden von der Bank RBC zog unter dem Strich ein positives Fazit zum Kapitalmarkttag des Nutzfahrzeugherstellers.

Die wichtigsten Börsen außerhalb der Eurozone legten am Dienstag zu. Der schweizerische SMI Index schloss moderat im Plus, wĂ€hrend der Londoner FTSE 100 mit knapp einem halben Prozent etwas stĂ€rker zulegte. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich zum Handelsschluss in Europa leicht tiefer./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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