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ROUNDUP: Fielmann will vier Milliarden Euro Umsatz bis 2030 erreichen

10.07.2025
um 10:26 Uhr

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Augenoptiker Fielmann setzt sich für die kommenden Jahre neue Wachstumsziele. So soll der Umsatz bis 2030 deutlich steigen. Dabei setzt das Unternehmen auf sein europäisches Kerngeschäft. Aber auch die US-Übernahmen sollen dazu beitragen. Bei der Profitabilität hingegen kündigte Konzernchef Marc Fielmann vor der Hauptversammlung am Donnerstag keine großen Sprünge an. Unterdessen liefen die Geschäfte im ersten Halbjahr weiterhin rund.

Bis 2030 will das Unternehmen seinen Umsatz von zuletzt knapp 2,3 auf etwa 4 Milliarden Euro steigern, wie es in Hamburg mitteilte. Das Kerngeschäft, die Augenoptik in Europa, dürfte rund ein Drittel zum zusätzlichen Umsatzwachstum beitragen. Das US-Geschäft soll auf insgesamt rund eine Milliarde US-Dollar zulegen. Zudem setzt Fielmann auf sein derzeit schnell wachsendes Geschäft mit Hörgeräten.

"In den nächsten zehn Jahren wird sich die Fielmann-Gruppe von einem europäischen Augenoptiker und Hörakustiker zu einem globalen Versorger rund um Augen und Ohren entwickeln", hieß es vom Unternehmen. Bei der Marge auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) strebt Fielmann etwa 25 Prozent an.

Zum Vergleich: Für das laufende Jahr stellt Fielmann einen Gesamtumsatz von bis zu 2,5 Milliarden Euro in Aussicht; die bereinigte Ebitda-Marge soll auf Konzernebene 24 Prozent erreichen. Im Europa-Geschäft geht das Unternehmen von 25 Prozent aus.

Die im Kleinwerte-Segment SDax notierte Aktie gewann am Morgen zeitweise rund 1,4 Prozent, lag am Vormittag zuletzt aber nur noch leicht im Plus. Im laufenden Jahr hat das Papier um rund 40 Prozent zugelegt.

Analyst Volker Bosse von Baader Helvea sprach von "überzeugenden Zielen" bis 2030. Sie implizierten ein Umsatzwachstum von im Schnitt jährlich zehn Prozent und eine durchschnittliche Verbesserung des bereinigten operativen Gewinns (bereinigtes Ebitda) um mehr als zehn Prozent. Diese Wachstumsperspektive übertreffe die Markterwartungen. Ein Börsianer monierte hingegen, das neue Margenziel sei wenig aufregend.

Das Vorgängerprogramm - die Vision 2025 - läuft unterdessen besser als gedacht. "Als wir 2019 unsere Vision 2025 entwickelt haben, waren weder die Coronavirus-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine absehbar", berichtete Marc Fielman. "Und dennoch werden wir unsere Ziele bis Ende dieses Jahres übertreffen."

So habe Fielmann seinen Auslandsumsatz verdreifacht; Ende des Jahres soll er knapp eine Milliarde Euro erreichen. "Unser Umsatz wuchs fast doppelt so schnell wie ursprünglich geplant, und unser bereinigtes Ebitda wird das Ziel der Vision 2025 voraussichtlich um rund 50 Prozent übertreffen."

Im ersten Halbjahr setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs vorläufigen Berechnungen zufolge fort. So kletterte der Umsatz um 12 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis stieg überproportional um rund 26 Prozent auf etwa 290 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 21,1 auf etwa 23,7 Prozent.

Dabei profitierte das Unternehmen vom Sparprogramm sowie Effizienzsteigerungen. Das erste Halbjahr sei stark ausgefallen, kommentierte Baader-Analyst Bosse. Das bereinigte operative Ergebnis sei dabei etwas besser ausgefallen als erwartet.

Die endgültigen Zahlen will Fielmann im August veröffentlichen./nas/stw/jha/

Fielmann Group AG

WKN 577220 ISIN DE0005772206