FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Die Inflationsdaten aus den USA haben nur kurzfristig für Ausschläge am Devisenmarkt gesorgt. Die Jahresinflationsrate stieg im Juni von 2,4 Prozent auf 2,7 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 2,6 Prozent gerechnet. Die Volkswirte der Commerzbank sehen noch keine großen Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die Inflation. "Einzelne Güter wurden wegen der Zölle zwar teurer", heißt es in einem Kommentar. "Insgesamt blieb der Preisdruck aber moderat." Die Chance, dass der Preisdruck nicht aus dem Ruder laufe habe zugenommen. "Dies stützt unsere Prognose, dass die US-Notenbank im September die Leitzinsen senken wird", schreibt im Commerzbank. Der Euro geriet erst im späteren Handelsverlauf unter Druck, ohne das ein klarer fundamentaler Grund erkennbar war.
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland stützten den Euro nicht. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli den dritten Monat in Folge aufgehellt. "Die Hoffnung auf eine baldige Lösung des US-EU-Zollstreits sowie potenzielle Wirtschaftsimpulse durch das geplante Investitionssofortprogramm der Bundesregierung scheinen das Stimmungsbild zu dominieren", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Allerdings warnen Ökonomen vor zuviel Optimismus, da der Zollstreit weiterhin eine große Gefahr für die europäische Wirtschaft darstelle.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86790 (0,86670) britische Pfund, 172,58 (172,27) japanische Yen und 0,9299 (0,9307) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.347 Dollar. Das waren 3 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he