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Gerresheimer beendet Übernahmegespräche - Aktienkurs bricht ein

16.07.2025
um 19:39 Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Schwerer Schlag für die Aktionäre des Spezialverpackungshersteller Gerresheimer : Der Konzern hat die Gespräch mit Finanzinvestoren über ein mögliches Übernahmeangebot beendet. Nach eingehender Analyse des aktuellen Diskussionsstandes sei nach Einschätzung der Gesellschaft eine Fortführung der Gespräche nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder, teilte Gerresheimer am Mittwochabend mit.

Das sich in schwierigem Fahrwasser befindliche Unternehmen steht schon seit Jahren wiederholt im Fokus von Finanzinvestoren. Dabei ging es immer wieder um eine mögliche Aufspaltung des Konzerns, der Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie herstellt und komplexere Spezialglas- und Kunststoffverpackungen sowie Systeme für die Verabreichung von Medikamenten anbietet.

Die jüngste Übernahmefantasie war im Februar geweckt worden. Nach entsprechenden Berichten hatte der MDax-Konzern damals bestätigt, eine Übernahme durch Finanzinvestoren zu prüfen. Der Aktienkurs war daraufhin bis auf rund 85 Euro nach oben geschnellt. Im Frühjahr hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die Beteiligungsgesellschaft KKR ein mit dem Branchenkollegen Warburg Pincus gebildetes Konsortium verlassen habe. Ende Mai war dann von einer möglichen Offerte von mindestens 70 Euro durch Warburg und KPS die Rede.

Kurz darauf musste Gerresheimer auch wegen einer weiterhin gedämpften Nachfrage im Kosmetikmarkt bei den Jahreszielen zurückrudern. Zudem wurde die Dividende zusammengestrichen, was den Aktienkurs auf Talfahrt schickte. Erholt haben sich die Papiere seither nicht. Seit Jahresanfang haben die Anteilscheine fast 30 Prozent verloren. Am Mittwoch waren sie 1,10 Prozent höher bei 50,50 Euro aus dem Xetra-Handel gegangen. Auf der Handelsplattform Tradegate rutschten Gerresheimer-Aktien zuletzt um 6,5 Prozent zum Xetra-Schlusskurs ab./he

Gerresheimer AG

WKN A0LD6E ISIN DE000A0LD6E6