LUTON (dpa-AFX) - Der britische Billigflieger Easyjet
Die Easyjet-Aktie verlor in London am Vormittag zeitweise rund acht Prozent und lag gegen Mittag noch mit rund fünf Prozent im Minus bei 497,90 britischen Pence. Seit dem Jahreswechsel haben sie damit rund elf Prozent an Wert eingebüßt.
Noch im Mai hatte Jarvis für das Geschäftsjahr einen bereinigten Vorsteuergewinn von rund 700 Millionen Pfund (807 Mio Euro) in Aussicht gestellt. Branchenexperten waren bis zuletzt ebenfalls von einem Ergebnis in etwa dieser Höhe ausgegangen.
Nach Ansicht der Analysten der kanadische Bank RBC deuten die jetzigen Aussagen des Unternehmens aber darauf hin, dass die Markterwartungen für den Vorsteuergewinn des laufenden Geschäftsjahrs sinken dürften. Dafür seien unter anderem höhere Treibstoffpreise und die Fluglotsenstreiks in Frankreich verantwortlich. Ein solcher Streik hatte zuletzt wichtige Teile des europäischen Flugverkehrs ausgebremst.
Fluggesellschaften erzielen ihre Gewinne vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer. Im Winter fliegen sie in der Regel Verluste ein. Daher kommt es für die Airlines vor allem darauf an, die Tickets im Sommer zu auskömmlichen Preisen zu vermarkten und die Maschinen trotzdem gut auszulasten.
Das Buchungsverhalten vieler Kunden macht die Planung für Easyjet jedoch schwierig. Die Menschen buchten ihre Reisen weiterhin recht spät, hieß es in der Mitteilung. Die Gewinnentwicklung hänge entsprechend von den Last-Minute-Buchungen für den Sommer ab.
Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni beförderte Easyjet knapp 25,9 Millionen Passagiere und damit gut zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dies lag auch daran, dass Ostern anders als im Vorjahr in den April statt in den März fiel. Der Umsatz legte um knapp elf Prozent auf gut 2,9 Milliarden britische Pfund (knapp 3,4 Mrd Euro) zu. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sprang sogar um 21 Prozent auf 286 Millionen Pfund nach oben./stw/nas/mis