FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Spekulationen um eine mögliche Entlassung des Präsidenten der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hatten den Dollar tags zuvor nur zeitweise belastet. Der Euro war zwar zeitweise über 1,17 Dollar gestiegen. Nachdem US-Präsident Donald Trump die Berichte dementiert hatte, setzte aber eine Gegenbewegung ein. Der Euro musste seine Kursgewinne wieder abgeben.
Der Präsident der New Yorker Zentralbank und Mitglied der US-Notenbank Fed, John Williams, betonte vor dem Hintergrund einer scharfen Kritik von Trump am Fed-Chef die Unabhängigkeit der Zentralbank. Eine unabhängige Notenbank würde für das Land bessere Ergebnisse in Bezug auf Preisstabilität und wirtschaftliche Stabilität liefern, sagte Williams. Er erwarte zudem, dass die Zollpolitik der US-Regierung in den kommenden Monaten einen stärkeren Einfluss auf die Inflation haben werde. Daher sei die derzeitige restriktive Haltung der US-Notenbank "völlig angemessen".
Am Nachmittag untermauerten Konjunkturdaten die Stärke der US-Wirtschaft. So sind Umsätze im Einzelhandel sind im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. "Konjunktursorgen werden mit den Zahlen wohl nicht geschürt", kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Helaba. Er verweist auch auf den deutlichen Anstieg des Philadelphia-Fed-Index und den erneuten Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Beide Daten wurden zeitgleich zu den Umsätzen im Einzelhandel veröffentlicht. "Alle Zahlen überraschen positiv und so steht die US-Notenbank nicht unter Druck, die Leitzinsen schnell und deutlich zu senken", kommentierte Wortberg. "Die Zinssenkungsfantasie dürfte gedämpft bleiben
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86440 (0,86590) britische Pfund, 172,28 (172,56) japanische Yen und 0,9323 (0,9326) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.327 Dollar. Das waren 20 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he