NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli erneut und stärker als erwartet aufgehellt, wie das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima belegt. Dies stützte den Dollar etwas gegenüber dem Euro, da es eher gegen eine Lockerung der US-Geldpolitik spricht. Allerdings lasten die Angriffe von Donald Trump auf die amerikanische Notenbank tendenziell weiter auf dem Dollarkurs. Am Freitag forderte der US-Präsident erneut eine Senkung des Leitzinses und bezeichnete ein Prozent als angemessen. Derzeit liegt dieser zwischen 4,25 und 4,50 Prozent.
Die Commerzbank hob ihre Prognose für den Eurokurs an. Man gehe davon aus, dass sich die US-Notenbank dem zunehmenden politischen Druck nicht entziehen könne. "Sie dürfte ihre Zinsen stärker senken als bislang von uns angenommen, wodurch die Inflationserwartungen steigen und die US-Währung infolge unter Druck geraten sollte", schreibt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen in ihrem Wochenausblick. Schließlich habe Trump angekündigt, im kommenden Jahr einen Nachfolger für Jerome Powell zu benennen, der sich für niedrige Zinsen einsetze. "Darüber hinaus scheint der Markt aktuell die Gefahr in Verbindung mit den US-Zöllen zu unterschätzen."
Christopher Waller, einer der Direktoren der US-Notenbank, sprach sich für eine Zinssenkung der Fed bei der nächsten Sitzung Ende Juli. Die Inflation liege nahe dem Zielwert und die Aufwärtsrisiken seien begrenzt. "Ich halte es für sinnvoll, den Leitzins in zwei Wochen um 25 Basispunkte zu senken", sagte Waller.
Zuvor hatten sich mehrere andere US-Notenbanker für einen unveränderten Leitzins ausgesprochen. Auch Notenbankchef Jerome Powell hatte nach dem jüngsten Zinsbeschluss eine abwartende Haltung signalisiert. Er wolle erst die möglichen Folgen der US-Zollpolitik für die Preisentwicklung begutachten./jsl/he/gl/he