Ölpreise legen zu - EU-USA-Zollabkommen stützt
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag nach dem Zollabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete 66,83 US-Dollar. Das waren 1,68 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,70 Dollar auf 70,05 Dollar.
Die EU und die USA haben sich auf eine Grundsatzvereinbarung zur Entschärfung des seit Monaten andauernden Zollkonflikts geeinigt. Dies geschah vor dem Ende der von Trump gesetzten Frist, die er für den ersten August festgesetzt hatte. Die Reaktionen am Ölmarkt hielten sich in Grenzen. Schließlich steht eine Einigung mit China und anderen Ländern noch aus.
US-Finanzminister Scott Bessent und hochrangige chinesische Vertreter treffen sich an diesem Montag und Dienstag in Stockholm. Ein Handelsabkommen könnte das Weltwirtschaftswachstum stützen und damit auch die Nachfrage nach Rohöl. Er sprach von "Sekundärzöllen", also von Zöllen gegen Russlands Handelspartner, in Höhe von etwa 100 Prozent. Diese Sekundärzölle könnten auch zu steigenden Ölpreisen führen, da Länder wie China und Indien weiterhin Öl aus Russland beziehen.
Am Nachmittag erhielten die Ölpreise weiteren Auftrieb, nachdem US-Präsident Donald Trump den Druck auf Russland im Ukraine-Konflikt erhöht hat. Er werde die bisherige Frist von 50 Tagen für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner auf 10 bis 12 Tage reduzieren, sagte Trump zu Reportern. Damit könnte die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter geschwächt werden, indem vor allem große Abnehmer wie China und Indien stärker unter Druck gesetzt werden. Dies könnte allerdings zu einer Verknappung von Rohöl führen, falls diese Länder weniger russisches Rohöl kaufen würden.
Die Finanzmärkte schauen auf den Ölverbund OPEC+. Ein Ausschuss will an diesem Montag die Lage am Ölmarkt bewerten. Am Sonntag will dann der Verbund über die Fördermenge für den Monat September beraten. Es wird eine weitere Ausweitung erwartet./jsl/he