FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein düsterer Ausblick von Stabilus
Zuletzt stand bei den Anteilsscheinen von Stabilus noch ein Minus von mehr als acht Prozent zu Buche. Damit waren sie der schwächste Titel im Nebenwerteindex SDax
Stabilus wird nach einem schwächeren Quartal vorsichtiger für das Gesamtjahr. Die allgemeine Unsicherheit führe dazu, dass sich Industriekunden mit Investitionen zurückhielten, sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Dies gelte insbesondere für das Autogeschäft in der Region Amerika.
Analysten äußerten sich entsprechend enttäuscht. Das Quartal sei schwierig gewesen, schrieb etwa Marc-Rene Tonn von Warburg Research. Der Umsatzrückgang spiegele das aktuelle Marktumfeld, erhebliche Auswirkungen globaler Zollstreitigkeiten, einen ungünstigen Produktmix im Automobilgeschäft und den schwachen US-Dollar wider.
Das solide Ersatzteilgeschäft und die positiven Entwicklungen in den Bereichen Luftfahrt, Schifffahrt und Schienenverkehr hätten den Umsatzrückgang bei Automobilfedern und Industriekomponenten nicht ausgleichen können, fuhr Tonn fort. Der Unternehmensausblick für das Gesamtjahr liege nun am unteren Ende der Zielspannen.
Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein Research ergänzte, Stabilus habe erneut schwach abgeschnitten. Sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität seien die Erwartungen verfehlt worden.
Anders als in den Vorjahren aber hole der Auto- und Industriezulieferer eine zum Jahresbeginn schwache Marge dieses Mal in den darauffolgenden Quartalen wohl nicht auf, betonte Reitman. Die Übernahme des US-Automatisierungsspezialisten Destaco habe zwar die Profitabilität von Stabilus gesteigert, verschleiere jedoch auch auf bereinigter Basis die schwächere Gesamtleistung des Konzerns.
Seit Jahresbeginn gerechnet haben die Aktien von Stabilus jetzt rund ein Viertel an Wert verloren. Der SDax hingegen hat in diesem Zeitraum um rund ein Viertel zugelegt.
Auch das Chartbild von Stabilus hat sich nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn weiter verdüstert. Im Balkenchart wurde nach der seit Mai laufenden Stabilisierung eine Kurslücke nach unten aufgerissen, das heißt, der Höchstkurs am Montag lag unter dem Tiefstkurs am Freitag.
Zudem notiert der Kurs von Stabilus nun deutlich unter den 21- und 50-Tage-Durchschnittslinien, welche die kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trends beschreiben. Die viel beachtete 200-Tage-Linie als Maß für die langfristige Entwicklung wurde bereits Ende Mai 2024 nach unten durchbrochen./la/mis/jha/