STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Die Schwäche in der Baubranche setzt dem Farben- und Dämmstoffspezialisten Sto
An der Börse erholte sich die Aktie zuletzt von anfänglichen Verlusten. Das Papier lag gegen Mittag mit rund 1,3 Prozent im Plus, nachdem es zuvor um bis zu 1,6 Prozent gefallen war. In diesem Jahr hat der Kurs trotz der anhaltenden Schwierigkeiten bei Sto um gut 17 Prozent hinzugewonnen. Mit aktuell knapp 125 Euro notiert die Aktie aber weit unter ihrem bisherigen Bestwert von Anfang 2022 bei 260 Euro. Damit sank der Kurs in den vergangenen drei Jahren parallel zur gedämpften Geschäftsentwicklung bei Sto.
Diese Schwäche setzte sich bislang auch 2025 fort. Von Anfang Januar bis Ende Juni ging der Erlös des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um gut zwei Prozent auf 777 Millionen Euro zurück. Die witterungsbedingte Umsatzlücke aus dem ersten Quartal habe im zweiten Jahresviertel nicht mehr aufgeholt werden können, erläuterte Sto. Die weltweiten Zoll- und Handelskonflikte hätten zu einer seit Jahresbeginn zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit geführt und die Nachfrage geschmälert. Negativ hätten sich zudem "unberechenbare Rahmen- und Förderbedingungen in mehreren Ländern" ausgewirkt, hieß es weiter.
Hinzu komme ein gestiegener Wettbewerbs- und Preisdruck, der auf den Erträgen und Margen laste. Das Management steuerte zwar mit Einsparungen insbesondere im Personalbereich gegen, konnte aber einen Ergebnisrückgang nicht verhindern. Unter dem Strich ging der auf die Aktionäre entfallende Gewinn von zuvor 20,4 Millionen auf 16,3 Millionen Euro zurück.
Das Vorsteuerergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 Prozent auf 25,6 Millionen Euro. Damit hat der Konzern bisher etwa die Hälfte seines Minimalziels für 2025 erreicht: Die angepeilte Bandbreite liegt für 2025 unverändert bei 50 bis 70 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Sto 60,9 Millionen Euro als Ergebnis vor Steuern erzielt.
Beim Umsatz stehen weiterhin 1,57 Milliarden Euro im Plan, dies würde einem Rückgang um rund zweieinhalb Prozent entsprechen. Dabei verspricht sich der Konzern in diesem Jahr wenig vom durch die Bundesregierung beschlossenen Sondervermögen für Infrastrukturprojekte. Erst ab dem Geschäftsjahr 2026 rechneten Branchenexperten bestenfalls mit geringen positiven Folgen, betonte Sto.
Um der negativen Geschäftsentwicklung und einer gesunkenen Auslastung entgegenzusteuern, hatte der Vorstand bereits im vergangenen Jahr ein Kostensenkungsprogramm eingeleitet. Hierzu gehörten zuletzt auch bis ins Jahr 2026 reichende Tarifmaßnahmen und eine restriktivere Einstellungspolitik. Die Belegschaft schrumpfte im ersten Halbjahr um rund 4 Prozent, mehrheitlich außerhalb Deutschlands. Per Ende Juni beschäftigte der Konzern noch gut 5.500 Menschen./tav/mne/stk