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Aktien Wien Schluss: ATX verliert nach US-Arbeitsmarktdaten

05.09.2025
um 18:09 Uhr

WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag nachgegeben. Nach einem überwiegend freundlichen Verlauf erwies sich der schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht letztlich als deutlicher Belastungsfaktor. Dieser bestärkte zwar die Zinssenkungsfantasien, nährte jedoch auch die Sorgen vor einer Abkühlung der US-Konjunktur.

Mit diesem Dämpfer im jüngsten Erholungsversuch fiel der ATX um 0,53 Prozent auf 4.597,61 Punkte wieder bis knapp an die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend zurück. Auf Wochensicht büßte der Leitindex 0,4 Prozent ein. Der ATX Prime verlor zum Wochenausklang 0,47 Prozent auf 2.293,95 Zähler. Ein ähnliches Bild gab das europäische Umfeld ab.

Den Zahlen des US-Arbeitsministeriums zufolge hat die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft in den USA im August um 22.000 Stellen zugelegt. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von 75.000 Stellen gerechnet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 21.000 Stellen nach unten revidiert. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg inzwischen wie erwartet auf 4,3 Prozent und traf wie das Lohnwachstum die Prognosen.

Deutlich unter Druck kamen die für den ATX wichtigen Bankwerte. BAWAG, Erste Group und RBI büßten jeweils bis zu 3,6 Prozent ein. Schwächere Wachstumserwartungen und niedrigere Zinsen belasteten die Branche.

OMV-Papiere verloren branchenkonforme 1,2 Prozent. Die Titel reagierten damit auf den fallenden Ölpreis. Berichte, wonach im Zuge des Spar- und Effizienzprogrammes Revo 2.000 der knapp 23.000 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand stehen, hatten den Aktienkurs zuvor nicht merklich bewegt.

Zu den Gewinnern zählten hingegen Werte aus Sektoren, die zu den Profiteuren niedrigerer Zinsen zählen. Papiere des Versorgers und ATX-Schwergewichts Verbund stiegen um 1,3 Prozent. Im Immobiliensektor kletterten CPI Europe und CA Immo bis zu zwei Prozent hoch.

Papiere der Branchenkollegin UBM zogen um 3,8 Prozent auf 22 Euro an. Hier stützte auch eine optimistische Einschätzung des Erste Group-Analysten Christoph Schultes, der seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 28 Euro bekräftigte. Da die Aktie mit einem deutlichen Abschlag zum Buchwert gehandelt werde, biete das laufende Rückkaufprogramm zusätzliches Wertsteigerungspotenzial für die Aktionäre, so Schultes./spa/ste/APA/nas