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Aktien Asien: Verluste - Abnehmende Zinshoffnungen und Zollsorgen belasten

26.09.2025
um 09:17 Uhr

TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag überwiegend nachgegeben. Sie folgten damit den Vorgaben aus den USA.

Die US-Märkte hatte mit Abgaben auf neue Wirtschaftsdaten reagiert. "Nachdem der schwächelnde US-Arbeitsmarkt jüngst dazu beitrug, dass die Fed ihren ersten Zinsschritt vollzog, kamen nach den gestrigen Konjunkturdaten Zweifel an weiteren Lockerungsschritten auf", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg. "Einerseits fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geringer aus als erwartet und andererseits wurde das BIP-Wachstum für das zweite Quartal nach oben revidiert."

Um so größer ist die Zurückhaltung vor den US-Preisdaten am Nachmittag. "Das für die Fed entscheidende Inflationsmaß, der PCE-Kerndeflator, ist im Vormonat weiter gestiegen und er liegt nur knapp unterhalb der Drei-Prozent-Marke und damit klar oberhalb des Fed-Ziels", so die Volkswirte der Helaba. "Mit einem Rückgang ist im August kaum zu rechnen und auch für die Gesamtrate zeichnet sich ein unverändert hoher Wert ab."

Die nachlassende Zinsfantasie in Verbund mit hohen Bewertungen an der Wall lastete nun besonders auf Technologiewerten in Asien. So standen die technologielastigen Börsen Südkoreas und Taiwans etwas stärker unter Druck.

Die Abgaben in Japan waren nicht ganz so hoch. Der japanische Nikkei 225 sank um 0,87 Prozent auf 45.354,99 Punkte und präsentierte sich damit auf Wochensicht wenig verändert. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf die Verbraucherpreise der Region Tokio. Die Inflationsdynamik habe sich überraschend schwächer als erwartet entwickelt.

Allerdings lasteten Abgaben der Pharmawerte auf der japanischen Börse. US-Präsident Donald Trump hatte auf eine Vielzahl von Importprodukten ab Oktober neue Zölle verhängt. Ob die neuen Regelungen auf bereits geltende Abgaben - etwa länderspezifische Sätze - aufgeschlagen werden, war zunächst unklar. Vor allem Pharmaprodukte gerieten ins Visier des Präsidenten. Trump hatte am späten Donnerstagabend angekündigt, ab 1. Oktober Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten zu erheben.

Verluste verzeichneten auch die chinesischen Börsen. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen sank zuletzt um 0,78 Prozent auf 4.557,53 Punkte. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte 0,53 Prozent auf 26.343,13 Punkte ein und tendierte damit auf Wochensicht etwas leichter.

Der weniger von Technologiewerten dominierte australische Aktienmarkt präsentierte sich unterdessen stabil. Der S&P/ASX 200 schloss 0,17 Prozent höher mit 8.787,70 Punkten und lag im Vergleich zu vergangenem Freitag leicht im Plus./mf/stk

Infront Japan 225

WKN 969244 ISIN JP9010C00002
Infront Japan 225 Chart
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