FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Hin und Her im Zollstreit zwischen den USA und China hat den Dax
Stephen Innes, Managing Director bei SPI Asset Management, sprach von einem "Verhandlungstheater" und verglich die neuerliche Eskalation mit einem Schachspiel, "bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht wird". Bei Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst vom Broker CMC Markets, weckte der Dax-Absturz am Freitag "böse Erinnerungen" an eine Zeit, die man schon hinter sich gewähnt habe. Nun werde wieder auf eine Einigung zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften gesetzt.
Zuletzt gewann der Dax 0,3 Prozent auf 24.312 Zähler. Am Donnerstag noch war das deutsche Börsenbarometer beflügelt von Zinssenkungsfantasien und fortgesetzter KI-Begeisterung auf ein Rekordhoch von 24.771 Zählern geklettert. Der MDax
Nachdem China in der vergangenen Woche seine Exportkontrollen für Seltene Erden und für Technik zur Gewinnung dieser verschärft hatte, stellte US-Präsident Donald Trump am Freitag sein geplantes Treffen mit Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage und drohte mit weiteren 100-Prozent-Zöllen. Dies- und jenseits des Atlantiks reagierten die Börsen darauf mit heftigen Kursverlusten. Am Sonntag schließlich ruderte Trump zurück.
Auf der Platform Truth Social schrieb er: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut". Xi habe nur einen "schlechten Moment gehabt", und keiner von ihnen wolle China in eine "Depression" stürzen. Vielmehr wollten die "USA China helfen, nicht schaden". Wie der Republikaner zu dieser Einschätzung gelangte, blieb bislang unklar.
Zur Stabilisierung der Börsen im Euroraum trug bei, dass am Sonntag im hochverschuldeten Frankreich Sebastien Lecornu nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister eine neue Regierung bildete. Allerdings steht diese stark unter Druck, bis Jahresende einen Haushaltsentwurf vorzulegen. Zudem könnte sie mit einem Misstrauensvotum der Opposition konfrontiert werden.
Unternehmensnachrichten gab es am Montag kaum. Das Kursplus der meisten Aktien war vor allem der allgemeinen Erholung geschuldet, wobei FMC
BMW
Im SDax
Wacker Neuson verloren am SDax-Ende 4,6 Prozent, nachdem das Analysehaus Warburg Research seine Kaufempfehlung gestrichen und auf die Nachfrageschwäche im US-Geschäft verwiesen hatte./ck/stw
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---