FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands größter Marineschiffbauer TKMS
Der Unternehmenswert von TKMS überschritt am Montag zeitweise jenen des Thyssenkrupp-Konzerns: Während der Wert aller Thyssenkrupp-Aktien durch die Abspaltung zeitweise unter die 6-Milliarden-Marke schrumpfte, wurde TKMS in der Spitze mit 6,2 Milliarden Euro bewertet. Im Rahmen der Abspaltung hatten Thyssenkrupp-Aktionäre für jeweils 20 ihrer Aktien automatisch einen Anteilsschein an TKMS bekommen. Beide Aktien rechnerisch kombiniert, haben die Thyssenkrupp-Aktionäre nun etwa 14 Prozent Plus im Depot.
Die Aufschläge bei TKMS spiegeln die Rüstungsfantasie der Anleger wider, die sich am Montag auch darin zeigte, dass andere Branchenwerte sich schwungvoll erholten, nachdem sie am Freitag noch unter der Aussicht auf ein erneutes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem Kreml-Chef Wladimir Putin gelitten hatten. Vorgesehen ist ein erneutes Zweier-Treffen, also wieder ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Um ein Ende der Kämpfe zu erreichen, erwägt Trump, dass der Frontverlauf eingefroren wird. Mit Selenskyj hatte sich Trump am Freitag getroffen, wobei es der Jefferies-Analystin Chloe Lemarie zufolge nur wenig Neues gab. "Das Ergebnis dieses Treffens bestärkt uns in unserer Ansicht, dass der Konflikt noch weit von einer Lösung entfernt ist", schrieb sie. Ohne ein Waffenstillstandsabkommen werde sich die Bedrohungslage in Europa nicht wesentlich verringern.
Die seit Anfang Oktober zurückgekommenen Aktien von Rheinmetall zum Beispiel zogen am Montag um 4,1 Prozent an, während es bei Hensoldt und Renk um mindestens sechs Prozent nach oben ging. Für die Renk-Aktien hatte das Analysehaus MWB eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Renk hatten seit Anfang Oktober in der Spitze mehr als 30 Prozent verloren und damit noch viel mehr als Rheinmetall mit etwa 18 Prozent.
Der Marineschiffbauer TKMS ist aus der Kieler Werft HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft AG) hervorgegangen, deren Ursprünge bis ins Jahr 1838 zurückreichen. Seit 2005 gehört diese zu Thyssenkrupp. Der ehemalige HDW-Überwasser-Schiffbau wurde ausgegliedert und firmiert heute unter dem Namen German Naval Yards.
TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Das Unternehmen hat rund 8.300 Mitarbeiter./tih/ag/jha/