dpa-AFX Compact

AKTIE IM FOKUS 2: Friedrich Vorwerk holt Renk als Spitzenwert in Dax-Familie ein

21.10.2025
um 12:16 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine erneute Anhebung der Jahresziele hat am Dienstag die Aktien von Friedrich Vorwerk zeitweise zum besten Jahreswert in der Dax-Familie aufsteigen lassen. Der Kurs des Energieinfrastruktur-Ausrüsters schnellte in der Spitze um 19 Prozent hoch und übersprang dabei erstmals die 100-Euro-Marke. Damit fehlt nicht mehr viel, bis zu einer Vervierfachung des Kurses in diesem Jahr.

Die 2025 bisher um etwa 266 Prozent gestiegenen Renk -Aktien wurden am Dienstag zeitweise knapp überholt als bisher bester Wert aus den drei bedeutenden Indizes Dax , MDax und SDax . Da der Tagesaufschlag bei Friedrich Vorwerk zuletzt wieder etwas auf 16 Prozent schrumpfte, konnte Renk jedoch wieder knapp die Führung übernehmen. Die übrigen Rüstungswerte Rheinmetall und Hensoldt können den beiden Spitzenreitern in diesem Jahr mit ihren fast verdreifachten Kursen nicht das Wasser reichen.

Friedrich Vorwerk hatte am Dienstag die Zielkorridore für den Umsatz und die operative Profitabilität in diesem Jahr erhöht. Beim Umsatz beträgt der Zielbereich jetzt 650 bis 680 Millionen Euro, wobei die Konsensschätzung nur am unteren Ende der Spanne liegt. Was die operative Marge (Ebitda) betrifft, erhöhte das Unternehmen die Zielsetzung von ehemals 17,5 bis 18,5 Prozent auf nunmehr 20 bis 22 Prozent.

Die Erhöhung der Ziele beflügelte auch die Papiere des Großaktionärs MBB , deren Kurs um zuletzt fast 9 Prozent hochschnellte. Sie konnten ihre bisherige Bestmarke von 186 Euro kurz einstellen, aber nicht überschreiten. Die Beteiligungsgruppe hält gut die Hälfte des Aktienkapitals von Friedrich Vorwerk und schraubte am Dienstagmorgen die Prognosen für 2025 ebenfalls nach oben.

Martin Comtesse vom Investmenthaus Jefferies stellte ein "weiterhin starkes Wachstum" von Friedrich Vorwerk fest, das über den Markterwartungen liege. Er verwies außerdem darauf, dass es schon das zweite Mal sei, dass die diesjährigen Zielsetzungen erhöht wurden. Ende Juli war die Umsatzprognose zunächst auf 610 bis 650 Millionen Euro hochgeschraubt worden. Er bezeichnete das Abschneiden als "außergewöhnlich" dank des anhaltenden Personalaufbaus und hochwertiger Auftragsbestände.

Als maßgeblich bezeichnete Comtesse das Großprojekt für den ersten nördlichen Abschnitt der Erdkabeltrasse "Korridor A", die zukünftig Windstrom über 300 Kilometer aus dem Norden Niedersachsens bis nach Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg transportieren soll. Laut dem Trassenbetreiber Amprion handelt es sich dabei um eines der zentralen Projekte der Energiewende in Deutschland.

Leon Mühlenbruch vom Analysehaus MWB lobte obendrein die von Friedrich Vorwerk vorgestellten Eckdaten für das dritte Quartal. Er sprach von einem "Spitzenquartal" mit einem operativen Ergebnis (Ebitda), das sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt habe und seine eigene Schätzung um fast ein Drittel übertroffen habe. Er sieht sich nun mit seiner angehobenen Schätzung am oberen Ende der Unternehmenszielspannen, erwähnte aber auch die bereits hohen Erwartungen und die daraus resultierende Anfälligkeit für Kursrückschläge./tih/ajx/mis

Friedrich Vorwerk Group SE

WKN A255F1 ISIN DE000A255F11

HENSOLDT AG

WKN HAG000 ISIN DE000HAG0005

MBB SE

WKN A0ETBQ ISIN DE000A0ETBQ4

RENK Group AG

WKN RENK73 ISIN DE000RENK730

Rheinmetall AG

WKN 703000 ISIN DE0007030009