BERLIN (dpa-AFX) - Nach der gravierendsten Störung des Internets in diesem Jahr durch Serverausfälle bei Amazon
Betroffen waren zum einen Amazon-Dienste selbst, wie Amazon Alexa, Amazon Prime und Amazon Music, Ring oder das Shoppingportal Amazon.de. In Großbritannien fielen aber auch die Systeme mehrerer Banken und der britischen Steuerverwaltung aus. Auf der Kryptobörse Coinbase
Die KI-Suchmaschine Perplexity lieferte keine Antworten mehr. Und beim Messenger-Dienst Signal konnten keine Nachrichten mehr gesendet oder empfangen werden.
DNS-Störung löst Groß-Ausfall aus
Amazon Web Services (AWS) kündigte an, die Ursachen der Störung ausführlich aufzuarbeiten. Nach einer ersten Fehleranalyse hatten die Probleme ihren Ursprung in einem AWS-Rechenzentrum im US-Bundesstaat North Virginia. Dort sei das System ausgefallen, das Webadressen in IP-Adressen umwandelt.
Experten sprechen von einem Domain Name System (DNS). Das ist quasi das Telefonbuch des Internets. Statt Telefonnummern merkt man sich beim Telefonieren Namen - genau so funktioniert es im Internet: Menschen tippen Domainnamen wie www.wikipedia.org ein, und das DNS wandelt diesen Namen automatisch in eine IP-Adresse um, z. B. 192.0.2.42.
Diese IP-Adresse ist die eigentliche "Telefonnummer" des Servers, auf dem die Website gespeichert ist. Warum die DNS-Störung sich zu einem großflächigen Ausfall ausweiten konnte, wird derzeit geklärt.
AWS größter Cloud-Anbieter weltweit
Das Tochterunternehmen von Amazon ist der weltweit führende Anbieter von Cloud-Computing-Diensten - vor Microsoft
Die Dienste der Amazon-Tochter sind vor allem bei Start-ups populär, weil sie die benötigten IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz, Datenbanken oder spezielle Software-Funktionen für KI über das Internet von AWS mieten können. Dieser Umstand führt allerdings dazu, dass bei einer großen AWS-Störung gleich mehrere Webseiten und Apps in die Knie gehen./chd/DP/jha