LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
Es geht um angebliche Krebsrisiken durch Glyphosat. Aus Sicht der US-Umweltbehörde EPA birgt Glyphosat keine Gesundheitsrisiken, wenn es entsprechend der Vorschriften angewendet wird. Die US-Umweltbehörde EPA hatte das Produktlabel entsprechend ohne Warnung genehmigt. Im Kern geht es in den Rechtsverfahren um die Frage, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf der Unkrautvernichter über dem Recht von Bundesstaaten steht.
Bayer begrüße, dass der Solicitor General den Antrag auf Prüfung des Falls Durnell durch den US Supreme Court unterstütze und die Argumentation des Unternehmens in der Frage nach dem Vorrang von Bundesrecht teile, hieß es vom Dax
In einem anderen Rechtsstreit um die Folgen der bereits seit Jahrzehnten verbotenen Umweltchemikalie PCB verglich sich der Konzern unterdessen mit dem US-Bundesstaat Illinois. Die übernommene Bayer-Tochter Monsanto stimmte der Zahlung von 120 Millionen US-Dollar zu, wie der Staatsanwalt von Illinois, Kwame Raoul, mitteilte. Dabei ging es um ein Verfahren aus dem Jahr 2022 rund um mit gefährlichen Schadstoffen belastete Gewässer und Mülldeponien.
Beide Probleme - Glyphosat und PCB - hatte Bayer sich 2018 unter dem ehemaligen Chef Werner Baumann mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Haus geholt.
Zum Vergleich: Aktuell ist Bayer an der Börse rund 30 Milliarden Euro wert. Bayer musste kurz nach dem Abschluss der Akquisition eine erste Niederlage in einem Glyphosat-Prozess einstecken, die eine teure Klagewelle in den USA auslöste. Der Aktienkurs war dann über Jahre mehr oder weniger im freien Fall, der erst im April 2025 bei gut 18 Euro endete. Seither läuft ein Erholungsversuch./men/mis/err/jha/