ESSEN (dpa-AFX) - Die kürzlich auf den Weg gebrachte Sanierung der kriselnden Stahlsparte wird dem Industriekonzern Thyssenkrupp
Thyssenkrupp Steel Europe leidet unter Überkapazitäten und niedrigen Preisen am Weltmarkt, asiatische Billigkonkurrenz setzt die deutsche Traditionsfirma unter Druck. Die Produktionskapazitäten sollen reduziert und tausende Stellen abgebaut werden. Anfang Dezember hatte sich der Konzern mit der IG Metall auf letzte Details geeinigt. Neue Details zu einer möglichen Übernahme des Stahlgeschäfts durch die indische Firma Jindal Steel gibt es dagegen nicht. Das Mitte September eingegangene indikative Angebot werde weiter geprüft, hieß es.
Von der Konjunktur erwartet Thyssenkrupp keinen Rückenwind, das schwierige Marktumfeld dürfte anhalten. Beim Umsatz geht das Unternehmen von einer Bandbreite von minus zwei bis plus einem Prozent aus. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Thyssenkrupp bei 500 bis 900 Millionen Euro - Analysten hatten sich hier in einem vom Konzern zur Verfügung gestellten Konsens mehr erhofft.
Thyssenkrupp hatte für das vergangene Geschäftsjahr wegen der schwachen Nachfrage und niedrigerer Preise seine Prognose gesenkt. Der Umsatz sank 2024/25 um gut sechs Prozent auf 32,8 Milliarden Euro, das bereinigte Ebit verbesserte sich auch dank Kosteneinsparungen um 13 Prozent auf 640 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 532 Millionen Euro wieder Geld, nachdem im Jahr zuvor ein Milliardenverlust aufgelaufen war. Allerdings profitierte Thyssenkrupp hier von einer deutlichen Wertzuschreibung auf seinen verbliebenen Anteil im Aufzuggeschäft sowie dem Verkauf der Thyssenkrupp Electrical Steel India. Demgegenüber standen millionenschwere Abschreibungen und Restrukturierungskosten.
Aktionäre sollen erneut eine Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten./nas/jha/