FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Dienstag nach deutlichen Vortagsverlusten stabilisiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte zuletzt erklärt, dass der nächste Zinsschritt eine Zinserhöhung sein könnte. Am Geldmarkt sei daraufhin erstmals seit längerem die Möglichkeit einer Zinsanhebung für Herbst kommenden Jahres eingepreist worden, schreiben Experten der Dekabank.
Die Märkte schauen auf die US-Notenbank Fed, die an diesem Mittwoch voraussichtlich zum dritten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen senken wird. Viele Beobachter erwarten jedoch, dass Notenbankchef Jerome Powell für das kommende Jahr weniger Leitzinssenkungen als bisher erwartet in Aussicht stellen könnte. Gestützt wurde diese Einschätzung durch robuste Zahlen vom Arbeitsmarkt. So ist die Zahl der offenen Stellen im Oktober unerwartet etwas gestiegen. Ökonomen hatten einen Rückgang erwartet. Die Fed hatte zuletzt die Zinssenkungen immer mit der Schwäche am Arbeitsmarkt begründet.
Daten zum deutschen Außenhandel bewegten den Anleihemarkt kaum. Insgesamt wuchsen die deutschen Exporte im Oktober nur minimal zum Vormonat, die Importe sanken. "Für einen positiven Impuls für die deutsche Konjunktur ist der Außenhandel nach wie vor zu schwach", kommentierte Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft beim Fondsanbieter Union Investment. Die deutschen Exporteure leiden unter den erhöhten US-Zöllen, der harten Konkurrenz Chinas auf den Weltmärkten und dem starken Euro, der deutsche Waren auf den Weltmärkten verteuert./jsl/jha/