Berlin (Reuters) - In die festgefahrenen Tarifkonflikte der Lufthansa kommt Bewegung.
Deutschlands größte Fluggesellschaft startete am Dienstag unter Leitung des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck die Schlichtung mit den Flugbegleitern. Die zunächst für mehrere Tage angesetzten Gespräche finden nach Reuters-Informationen im Rhein-Main-Gebiet statt. Nach dem jüngsten Jobgipfel Anfang Dezember hatten die Konfliktparteien angekündigt, den Streit nicht mehr über die Öffentlichkeit auszutragen. Im Kern geht es vor allem um die betriebsinterne Frührente für die 19.000 Stewards und Stewardessen der Kranich-Airline.
Bestimmte Themen sollen begleitend zur Schlichtung getrennt debattiert werden, hieß es in Verhandlungskreisen. In den Gesprächen mit Platzeck solle zunächst eine Art Fahrplan erarbeitet werden, wie man weiter vorgehe. Alle Beteiligten seien an einer Lösung interessiert.
Der rund einwöchige Streik der Flugbegleiter im November war der längste Arbeitskampf in der Geschichte der Lufthansa. Betroffen waren mehr als eine halbe Millionen Passagiere.
Ungelöst ist auch der Tarifstreit mit den Piloten, denen vor allem der Ausbau der Lufthansa-Billigtochter Eurowings ein Dorn im Auge ist. Die Streiks der Flugzeugführer und Flugbegleiter 2014 und 2015 kosteten die Lufthansa nach eigenen Angaben rund 500 Millionen Euro.