Berlin (Reuters) - Der Start des Krisenprojekts Hauptstadtflughafen BER soll trotz immer neuer Probleme nicht weiter verschoben werden.
"Wir sind der Meinung, es gibt noch eine Chance, 2017 zu schaffen", sagte Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld am Freitag nach einer Sonder-Aufsichtsratssitzung der Airport-Gesellschaft in Berlin. Vor allem die Brandschutzanlage hatte immer wieder für Diskussionen gesorgt. Vor kurzem hatten die Aufsichtsbehörden hier erneut Nachbesserungen verlangt. "Wir glauben aber nach wie vor daran, dass man dies in der Zeit, die verbleibt, unterbringen kann." Für den Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD), Chef des Aufsichtsrats, ist der Flughafen ein politisches Prestigeprojekt. Im September wird in Berlin gewählt. Den Flughafengesellschaften muss spätestens im Oktober definitiv der Starttermin mitgeteilt werden.
Anlass für die Sondersitzung des Aufsichtsrats war ein Streit mit dem Miteigentümer Bund über den Regierungsflughafen. Wegen der Verzögerungen des Gesamtprojekts hatte sich abgezeichnet, dass die Kapazitäten bei Eröffnung schon nicht mehr reichen könnten. Um Platz für zusätzliche Abfertigungen zu schaffen, wurde der Regierungsflughafen-Teil zum Ärger des Bundes umgeplant. Hier soll es zunächst eine Zwischenlösung auf dem Gelände geben.
Der BER hat schon eine Reihe von Verschiebungen hinter sich. Im Jahr 2012 waren bereits Einladungen zur Eröffnung verschickt worden. Gesellschafter und Eigentümer des Projekts sind die Länder Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) sowie der Bund (26 Prozent). Durch die bisherigen Verzögerungen wird der Bau mit mindestens 5,4 Milliarden Euro mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich geplant.