New York (Reuters) - Die Lufthansa sieht sich im Streit über Schmerzensgeld für Hinterbliebene der Germanwings-Katastrophe mit einem Rechtsstreit in den USA konfrontiert.
Die amerikanische Rechtsanwaltskanzlei Kreindler & Kreindler reichte am Mittwoch bei einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Arizona eine Klage gegen die Flugschule ein, die den Germanwings-Piloten Andreas L. ausgebildet hatte. Die Flugschule Airline Training Center Arizona (ATCA) habe es versäumt, Hinweisen auf psychische Probleme von Andreas L. nachzugehen. Die Flugschule gehört vollständig der Germanwings-Mutter Lufthansa. Im Namen von 80 Familien forderte die Kanzlei Schadenersatz, dessen Höhe eine Jury festlegen solle. "Auf Basis unserer Informationen sehen wir keine Erfolgsaussichten für dieses Vorgehen", sagte eine Lufthansa-Sprecherin.
Germanwings-Flug 4U9525 war am 24. März 2015 von dem schwer depressiven Co-Piloten Andreas L. in den französischen Alpen absichtlich zum Absturz gebracht worden. Alle 150 Menschen an Bord starben. Die Katastrophe hat eine Debatte über Sicherheitsvorkehrungen, medizinische Piloten-Tests sowie die ärztliche Schweigepflicht bei seelischen Erkrankungen ausgelöst.