Frankfurt (Reuters) - Als Folge des Germanwings-Absturzes vor knapp anderthalb Jahren werden Piloten in der EU künftig strenger medizinisch untersucht.
Geplant sei, die Grunduntersuchung durch Flugmediziner zum Start der Pilotenkarriere und die folgenden Kontrollen zu verschärfen, indem Drogen- und Alkoholtest durchgeführt werden, teilte die EU-Luftsicherheitsbehörde Easa am Dienstag mit. Zudem solle es bei psychischen Erkrankungen verbesserte Nachfolgeuntersuchungen geben. Die Vorschläge der Easa haben weitreichende Folgen, da die EU-Kommission auf ihrer Basis bis Ende des Jahres verschärfte Vorschriften zu flugmedizinischen Untersuchungen erlassen wird.
Hintergrund der neuen Regeln ist der Absturz eines Flugzeuges der damaligen Lufthansa-Tochter Germanwings im März 2015. Alle 150 Menschen an Bord starben. Die Maschine war von dem schwer depressiven Co-Piloten Andreas L. in den Alpen absichtlich in eine Bergwand gesteuert worden. Das Unglück löste eine Debatte über Sicherheitsvorkehrungen, medizinische Piloten-Tests sowie die ärztliche Schweigepflicht bei seelischen Erkrankungen aus. Deutschland hat die Kontrolle von Piloten bereits verschärft. Im April verabschiedete der Bundestag ein entsprechendes neues Gesetz.