Frankfurt (Reuters) - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer trennt sich von einem milliardenschweren Aktienpaket seiner Tochter Covestro.
Bayer kündigte am Dienstag in Leverkusen an, seine Beteiligung von zuletzt 64,2 Prozent mit einer Platzierung von Covestro-Aktien bei institutionellen Investoren über Nacht zu reduzieren. Ein Insider sagte Reuters, Bayer werfe zunächst rund 22 Millionen seiner 130 Millionen Covestro-Aktien auf den Markt. Die Platzierung hätte damit ein Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro. Damit würde der Konzern seine Beteiligung an Covestro auf rund 53 Prozent reduzieren. Im Späthandel notierten die Covestro-Papiere knapp vier Prozent im Minus.
Ein Bayer-Sprecher wollte sich zum Platzierungsvolumen nicht äußern. Der Konzern wolle aber auch danach noch die Mehrheit an Covestro halten. Das ließe Spielraum für einen Verkauf von bis zu knapp 29 Millionen Covestro-Aktien. Organisiert wird der Blitz-Verkauf von den Investmentbanken Deutsche Bank und UBS.
Covestro war im Herbst 2015 an die Börse gegangen. Der Kurs hat sich gegenüber dem Ausgabepreis von 24 Euro seither fast verdreifacht, das Unternehmen ist an der Börse inzwischen mehr als 14 Milliarden Euro wert. Bayer hatte weder beim Börsengang noch danach Covestro-Aktien auf den Markt geworfen, aber ein Fünf-Prozent-Paket im April 2016 an den eigenen Pensionsfonds abgegeben.