Zürich/London (Reuters) - Der Verwaltungsrat der Schweizer Großbank Credit Suisse wird Insidern zufolge wohl im April über einen Börsengang des Schweizer Geschäfts entscheiden.
Eine endgültige Entscheidung, ob das Initial Public Offering (IPO) vorangetrieben werde oder nicht, sei noch nicht gefallen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit der Sache vertraute Personen erfuhr. Auch Alternativen würden geprüft, sagte eine der mit der Sache vertrauten Personen. "Das IPO, eine Bezugsrechtsemission oder ein beschleunigtes Orderbuch-Verfahren sind zu diesem Zeitpunkt alles mögliche Optionen." Unternehmensintern habe sich die Sprache geändert, es gebe mehr Fragezeichen.
Ein Sprecher der Credit Suisse erklärte, die Bank habe den Angaben von vor einem Monat nichts hinzuzufügen, zu Marktspekulationen nehme man keine Stellung.
Konzernchef Tidjane Thiam hatte den Teil-Börsengang des Schweizer Geschäfts, auf den die Bank eineinhalb Jahre lang hingearbeitet hat, vor einem Monat auf den Prüfstand gestellt. Seither rätseln die Anleger, ob das zweitgrößte Schweizer Institut gar kein frisches Geld mehr braucht oder das Kapitalloch einfach auf andere Art stopfen will.
Mit dem Verkauf von 20 bis 30 Prozent der profitablen Tochter will die Bank ihre Kapitaldecke um bis zu vier Milliarden Franken stärken. Auch Investoren haben zuletzt Zweifel and en Plänen geäußert. So riet etwa Großaktionär Harris Associates der Credit Suisse zu einer Neubewertung der Börsenpläne.