Frankfurt (Reuters) - Südzucker blickt nach einem positiven Verlauf der ersten neun Monate zuversichtlicher in die Zukunft. Europas größter Zuckerhersteller peilt für das Geschäftsjahr 2017/18 Umsätze von 6,9 bis 7,1 Milliarden Euro an, wie Südzucker am Donnerstag mitteilte. Bisher hatten sich die Mannheimer 6,7 bis 7,0 Milliarden zugetraut, 2016/17 fuhren sie 6,5 Milliarden ein. Beim operativen Ergebnis hält der Nahrungsmittelkonzern an seinem Ziel von 425 bis 500 Millionen Euro fest. Die Nachrichten kamen an der Börse gut an: Die zuletzt schwach gelaufene Südzucker-Aktie legte im frühen Handel um rund fünf Prozent zu.
In dem Ende November abgeschlossenen dritten Quartal bekam Südzucker allerdings einen Vorgeschmack auf die Lockerung des europäischen Zuckermarktes. Das MDax-Unternehmen habe seit Oktober mit deutlich rückläufigen Preisen auf dem Zuckermarkt zu kämpfen, sagte ein Sprecher. Das habe durch höhere Exportmengen teilweise kompensiert werden können, so dass das operative Ergebnis im Zuckergeschäft noch leicht gestiegen sei.
Seit dem 1. Oktober ist der europäische Zuckermarkt liberalisiert. Jahrelang geltenden Produktionsquoten, garantierte Mindestpreise und Ausfuhrbeschränkungen sind damit aufgehoben. Insgesamt brach das operative Ergebnis bei Südzucker in den Monaten September bis November um 13,1 Prozent auf 103 Millionen Euro ein. Auch in der Ethanol-Sparte machten dem Konzern sinkende Preisen zu schaffen. Dagegen führten höhere Milch- und damit Käsepreise zu Belastungen im Geschäft mit Tiefkühlpizza.
(Reporterin: Elke Ahlswede, redigiert von Till Weber. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)