New York (Reuters) - Die Schweizer Großbank UBS rechnet mit einer baldigen Klage des US-Justizministeriums wegen umstrittener Geschäfte im Vorfeld der Finanzkrise vor rund zehn Jahren.
Das Institut teilte mit, es sei vom Ministerium über entsprechende Pläne informiert worden. Die Klage könne noch am Donnerstag eingereicht werden. Dabei gehe es um den Verkauf von gebündelten Hypothekenpapieren in den Jahren 2006 und 2007. Die Bank gehe davon aus, dass die Forderung nach einer Strafzahlung auf sie zukomme. Sie werde die Klage aber entschlossen anfechten, denn die Vorwürfe würden weder durch Fakten noch das Gesetz gestützt. Eine Stellungnahme des Ministeriums lag zunächst nicht vor.
Die US-Behörden sehen es als erwiesen an, dass zahlreiche Banken auf dem amerikanischen Immobilienmarkt tricksten - und damit maßgeblich zur weltweiten Finanzkrise beitrugen. Dabei wurden stark ausfallgefährdete Hypotheken in komplexe Wertpapiere gebündelt, die auf einen Schlag so gut wie wertlos wurden, als der Markt 2008 und 2009 abstürzte. Das US-Justizministerium hat in diesem Zusammenhang bereits zahlreiche Vergleiche mit anderen Großbanken geschlossen und auch milliardenschwere Strafzahlungen verhängt. Dazu zählen etwa die Deutsche Bank, der UBS-Rivale Credit Suisse, die US-Institute Citigroup, JPMorgan, Morgan Stanley, Goldman Sachs und Bank of America sowie die britischen Geldhäuser Barclays, Royal Bank of Scotland und HSBC.