Reuters

Neue Vorwürfe gegen Vinci wegen Bedingungen für Bauarbeiter in Katar

22.11.2018
um 16:21 Uhr

Paris (Reuters) - Der französische Baukonzern Vinci setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr, bei Projekten zur Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar auf Zwangsarbeit zurückzugreifen.

Vinci wies die erneuten Anschuldigungen der Menschenrechtsorganisation Sherpa am Donnerstag zurück. Den Bauarbeitern seien nicht die Pässe abgenommen worden, sie hätten jederzeit Zugang zu den in Tresoren aufbewahrten Dokumenten. Es habe auch keine schweren Unfälle auf ihren Baustellen gegeben. Ärzte seien vor Ort. "Vinci hat sich stets um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Katar bemüht", hieß es in der Stellungnahme. Sherpa erklärte unter Berufung auf Augenzeugen, die Arbeiter auf den Baustellen litten stark unter der Hitze.

Sherpa hatte bereits früher Vorwürfe gegen Vinci erhoben. Diese wurden von der französischen Staatsanwaltschaft im Februar jedoch abgewiesen. Am Donnerstag sei erneut Beschwerde erhoben worden, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Hintergrund seien neue Zeugenaussagen von indischen Bauarbeitern. Sherpa bezichtigt Vinci, unter anderem wissentlich Menschenleben zu riskieren, auf Zwangsarbeit zu setzen und internationales Arbeitsrecht zu verletzen. Vinci baut in Katar, seinem zweitgrößten Anteilseigner, unter anderem eine U-Bahn-Linie in Doha und eine Autobahn.

Katar steht wegen der Arbeitsbedingungen beim Bau der Spielstätten für die Fußball-WM 2022 seit längerem in der Kritik. Das Königreich hat im vergangenen Jahr zahlreiche Schutzmaßnahmen eingeführt.

Vinci S.A.

WKN 867475 ISIN FR0000125486