Reuters

BASF will mit neuem Sparprogramm Ertragskraft steigern

28.09.2015
um 15:31 Uhr

Frankfurt/Düsseldorf (Reuters) - Der Chemieriese BASF schnallt angesichts des unsicheren Marktumfelds den Gürtel enger.

Der Ludwigshafener Konzern legt ein neues Sparprogramm auf, das von Ende 2018 an einen jährlichen Ergebnisbeitrag von einer Milliarde Euro liefern soll. "Unser Ziel ist es, zu wachsen und BASF noch profitabler zu machen", sagte Vorstandschef Kurt Bock am Montag auf einem Investorentag in Ludwigshafen. Gleichzeitig warnte er, dass es sehr herausfordernd sei, die Ziele für die nächsten Jahre zu erreichen. "Die Wirtschaft boomt derzeit nicht. Wir sehen einige Bremsspuren." Das wirtschaftliche Umfeld sei schwieriger geworden. Für das laufende Geschäftsjahr sei entscheidend, wie BASF den September abschließen werde.

2015 strebt der Dax-Konzern einen leichten Umsatzanstieg an. Der bereinigte Betriebsgewinn soll das Vorjahresniveau von 7,36 Milliarden Euro erreichen. Bock hatte diese Ziele zwar im Juli bekräftigt, aber bereits darauf hingewiesen, dass sie wegen des schwächeren Wachstums der Chemiebranche anspruchsvoller geworden seien.

"Wichtige Märkte sind nicht so schnell gewachsen wie angenommen. Der Ölpreis war schwer vorherzusagen und ist stark gefallen", sagte Bock nun. Von 2015 bis 2020 rechnet der Vorstand nun mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der weltweiten Chemieproduktion von 3,9 (bisher vier) Prozent. BASF wolle den Umsatz leicht schneller steigern und beim Betriebsgewinn (Ebitda) deutlich stärker wachsen. Wachstumstreiber blieben die Schwellenländer, auch wenn BASF in den nächsten Jahren in Asien weiter mit Überkapazitäten zu kämpfen habe.

"DIE NIEDRIG HÄNGENDEN FRÜCHTE SIND WEG"

Nach einigen Jahren mit großen Investitionsprojekten will BASF die Investitionen auf ein "Niveau leicht oberhalb der Abschreibungen" absenken. Von Geschäften, die weniger zur Strategie passten, will sich der Vorstand trennen. Mit dem neuen Spar- und Effizienzprogramm "DrivE – Drive Efficiency" soll unter anderem eine höhere Kapazitätsausbeute in vorhandenen Anlagen erreicht werden, wie Finanzchef Hans-Ulrich Engel erläuterte. Alle Bereiche und Regionen seien betroffen. "Das geht querbeet durch die BASF." Mögliche Personalmaßnahmen sollen über natürliche Fluktuation abgefangen werden.

Übernahmen bleiben laut Bock ein wichtiger Eckpfeiler der Strategie von BASF. "Wir waren in den letzten Jahren relativ vorsichtig bei Zukäufen. Manche sagen vielleicht, wir haben nicht genug gemacht, wir hatten aber einen klaren Fokus auf organisches Wachstum", sagte er. Der Vorstand prüfe den Markt auf Zukaufsmöglichkeiten und habe eine Liste von Unternehmen, die er genau verfolge. Die Hürden bei Übernahmen seien jedoch relativ hoch, ebenso wie die Vorstellungen bei den Preisen: "Die niedrig hängenden Früchte sind weg."

BASF SE

WKN BASF11 ISIN DE000BASF111