Frankfurt (Reuters) - In den Tarifverhandlungen über die Löhne und Betriebsrenten für gut 30.000 Lufthansa-Mitarbeiter ist auch nach der jüngsten Verhandlungsrunde der Gewerkschaft Verdi zufolge keine Einigung in Sicht.
Das nun vorgelegte Angebot der Arbeitgeber einer Einmalzahlung von 1200 Euro für das laufende Jahr sei "viel zu niedrig", sagte Verdi-Bundesvorstand Christine Behle am Mittwoch. Es sei zu erwarten, dass die Lufthansa in diesem Jahr ein außerordentlich gutes operatives Ergebnis erzielen werde. Folglich müsse auch die Beteiligung der Beschäftigten höher ausfallen. Verdi fordert deshalb weiterhin ein Lohnplus von 5,5 Prozent für zwölf Monate. Verhandelt wird unter anderem für die Lufthansa-Beschäftigten der Bodendienste sowie bei Lufthansa-Systems und Lufthansa Technik.
Die Lufthansa hofft auf baldige Fortschritte, da Verdi beim strittigen Punkt der Betriebsrente erstmals mit sich Reden lasse. "Auf dieser Basis sehen wir auch Spielräume, um nun in Verhandlungen über die Vergütungsentwicklung ab 2016 einzusteigen", sagte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens. Eine Tarifeinigung könnte bis Ende November unter Dach und Fach sein. Die nächste Runde ist für den 6. Oktober 2015 in Frankfurt angesetzt.
Die Lufthansa steckt seit Jahren im Umbau. Derzeit treibt Konzernchef Carsten Spohr vor allem die Expansion der Billig-Tochter Eurowings voran. Gleichzeitig kommt Verdi durch die neue Gewerkschaft IGL, die unter den Bodenmitarbeitern auf Mitgliederfang ist, unter Druck.