München (Reuters) - Ein Wasserstoff-Technologiezentrum soll nach den Vorstellungen von Siemens und der sächsischen Landesregierung den Strukturwandel in der Lausitz unterstützen.
Auf dem Werksgelände des Münchner Industriekonzerns in Görlitz soll ein "Innovations-Campus" entstehen, auf dem sich weitere Technologieunternehmen ansiedeln sollen. Als erstes wollen Siemens und die Fraunhofer-Gesellschaft ein Labor für Wasserstoff-Forschung aufbauen, wie die Beteiligten am Montag mitteilten.
Insgesamt wollen Siemens und die Forschungseinrichtung 30 Millionen Euro investieren. In den nächsten fünf Jahren sollen damit etwa 100 Arbeitsplätze entstehen. Siemens-Chef Joe Kaeser, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und ein Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung.
Siemens hatte seine Dampfturbinen-Produktion in Görlitz wegen des schrumpfenden Marktes eigentlich schließen wollen. Nach massiven Protesten bleibt der Standort erhalten, einige der 800 Arbeitsplätze dürften aber wegfallen. Die strukturschwache Region nahe der polnischen Grenze leidet als eines der größten Braunkohle-Abbaugebiete Deutschlands auch unter dem Ausstieg aus der Kohle-Verstromung. "Mit diesem Zukunftspakt läsen wir unser Versprechen ein, den Strukturwandel der Lausitz aktiv mit zu gestalten", sagte Kaeser. Siemens will in Görlitz erforschen, wie der Kohlendioxid-Ausstoß in der Industrie mit Wasserstoff-Technologie reduziert werden kann.