Frankfurt (Reuters) - Trotz des VW-Abgasskandals rechnet der Automobilzulieferer Schaeffler nicht mit einer umfassenden Krise in der Branche.
"Die deutschen Automobilhersteller und auch die Zulieferer stehen gut da", sagte Klaus Rosenfeld, Chef des seit Freitag börsennotierten Unternehmens[ID:nL8N129252], der "Welt am Sonntag". Die Branche sei global aufgestellt. "Wir partizipieren so seit Jahren auch am Wachstum der aufstrebenden Märkte. Denken Sie etwa an die lokalen Automobilhersteller in China."
Auch wenn manche Experten nun einen erheblichen Rückschlag für die gerade in Deutschland stark vorangetriebene Dieseltechnologie insgesamt erwarten, ist es nach Rosenfelds Ansicht für eine belastbare Prognose noch zu früh. "Bei Schaeffler sind wir fest überzeugt, dass es in Zukunft unterschiedliche Antriebskonzepte nebeneinander geben wird", sagte Rosenfeld. "Die größte Chance, möglichst CO2-frei zu fahren, sehen wir aktuell bei der weiteren Hybridisierung und Elektrifizierung des Antriebsstranges." In diesem Geschäft seien die Franken "sehr gut vertreten".
Das größte Potenzial liegt laut Rosenfeld dabei allerdings eher außerhalb Europas. "Es ist zweifellos richtig, dass die Hybridtechnik gerade in China und in Japan eine sehr wichtige Rolle spielt. In diesen Märkten wird Schaeffler weiter wachsen", sagte der Manager. Man wolle den Anteil Chinas am Geschäft des Autozulieferers auf 20 Prozent ausbauen und in der übrigen Asien-Pazifik-Region auf zehn Prozent kommen. Die konjunkturelle Abkühlung in China mache ihm keine Sorgen: "Das Wachstum im Automobilgeschäft in China wird mittelfristig weiter anhalten. Denken Sie etwa an die rasant zunehmende Mittelschicht in China und die nach wie vor geringe Anzahl von Autos pro 1000 Einwohner."