Reuters

Siemens kämpft mit bröckelnder Konjunktur - "Geopolitik schadet"

01.08.2019
um 07:22 Uhr

München (Reuters) - Siemens muss sich angesichts einer schwächelnden Konjunktur für seine Ziele im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 strecken.

Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebita-Marge) werde in der unteren Hälfte der angepeilten Spanne von elf bis zwölf Prozent liegen, teilte der Münchner Industriekonzern am Donnerstag mit. Das Ziel, den Umsatz auf vergleichbarer Basis moderat zu steigern, sei "herausfordernder geworden". Die Schlüsselmärkte für Siemens hätten sich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres (per Ende September), erheblich eingetrübt, vor allem für kurzzyklische Geschäfte. "Geopolitik und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft schaden einer ansonsten positiven Geschäftsneigung", sagte Vorstandschef Joe Kaeser.

"Ein robuster Mobilitätssektor und eine konsequente Abarbeitung von Projekten werden uns helfen, unsere Ziele für das Geschäftsjahr zu erreichen", fügte Kaeser an. Im dritten Quartal (April bis Juni) ging das operative Ergebnis (angepasstes Ebita) im Industriegeschäft um zwölf Prozent auf 1,94 Milliarden Euro zurück und lag damit unter den von Siemens erhobenen Prognosen der Analysten, die mit 2,19 Milliarden gerechnet hatten. Nur die Zug-Sparte und die Medizintechnik-Tochter Healthineers legten zu. Der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um zwei Prozent auf 21,3 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang wuchs - getrieben von der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa und der Zug-Sparte Mobiity - um sechs Prozent auf 24,5 Milliarden.

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101