Reuters

Siemens Gamesa will Teile von insolventer Senvion kaufen

16.09.2019
um 09:37 Uhr

München (Reuters) - Die Siemens-Windkraft-Tochter Gamesa steht vor der Übernahme von Teilen des insolventen Windrad-Herstellers Senvion.

Beide Unternehmen bestätigten am Montag exklusive Verhandlungen über "ausgewählte europäische Service- und On-shore-Geschäfte". Die Verträge sollen bis Ende des Monats unter Dach und Fach sein. Siemens Gamesa interessiert sich dabei laut Verhandlungskreisen für das Geschäft mit der Wartung und Instandhaltung von Windanlagen an Land sowie die Produktion von Rotorblättern in Portugal. Damit könnten gut die Hälfte der rund 3500 verbliebenen Arbeitsplätze gerettet werden, sagte einer der Insider. Zum Kaufpreis machten Gamesa und Senvion keine Angaben.

"Die heutige Ankündigung bedeutet, dass wir kurz davor stehen, einen sicheren Hafen für einen wesentlichen Teil des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zu finden", sagte Senvion- Chef Yves Rannou. Das Unternehmen aus Hamburg war im April wegen Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Großprojekten in die Insolvenz gerutscht. Schnell hatte sich abgezeichnet, dass sich Interessenten nur die Rosinen herauspicken würden. Rannou hatte Ende August eingeräumt, dass sich für die Produktion kein Käufer gefunden habe. Die vorliegenden Aufträge für Windräder sollen aber noch abgewickelt werden. Das sichere Arbeit teilweise bis in den Sommer 2020, erklärte Senvion.

Über andere Teile des Geschäfts werde noch mit Investoren verhandelt. Dabei geht es unter anderem um Service-Verträge für Windräder auf hoher See und das Geschäft außerhalb Europas. Der Vorstand werde in den nächsten Wochen "weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um die bestmöglichen Lösungen für den Rest des Unternehmens zu finden", sagte Rannou.

Siemens AG

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