Reuters

VW-Manager - Sind in finalen Gesprächen mit Türkei über neues Werk

26.09.2019
um 12:17 Uhr

Berlin/Hamburg (Reuters) - Die Planungen des Volkswagen-Konzerns für sein neues Osteuropawerk werden immer konkreter.

"Wir sind in finalen Gesprächen mit der Türkei", sagte VW-Marken-Produktionsvorstand Andreas Tostmann am Donnerstag in Berlin zu Reportern. Er rechne damit, dass man in rund zwei Wochen zum Abschluss komme - "vielleicht auch früher". Es gehe derzeit um die "finale Vertragsgestaltung" und darum, die Vereinbarung unterschriftsreif zu machen. Auf die Frage, ob man noch mit anderen Partnern verhandele, sagte Tostmann nur, dass man zurzeit den Fokus auf die Finalisierung mit der Türkei habe.

Insidern zufolge ist bereits eine Grundsatzentscheidung für den Bau des Werks für mehr als eine Milliarde Euro in der Türkei gefallen. Die neue Mehrmarken-Fabrik mit einer geplanten Jahreskapazität von bis zu 300.000 Fahrzeugen und rund 4000 Beschäftigten soll in Manisa nahe Izmir im Westen Anatoliens entstehen. Demnach soll Ende 2020 mit dem Bau begonnen werden, der Produktionsstart ist für 2022 vorgesehen. Zuvor hatte Volkswagen monatelang mit den Behörden über die Bedingungen für den Standort verhandelt. Als Alternative hatte Bulgarien gegolten. Im neuen Werk sollen der VW Passat und der baugleiche Skoda Superb für den Export nach Osteuropa vom Band rollen.

Die Entscheidung für die Türkei ist politisch umstritten. Die EU wirft Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die freie Meinungsäußerung und die Demonstrationsfreiheit zu beschneiden. VW sieht die Demokratiedefizite, hält dem aber entgegen, dass das Land am Bosporus seit Jahren als Kandidat für einen möglichen EU-Beitritt gelte.

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