Zürich (Reuters) - Bei dem mit der branchenweiten Nachfrageschwäche kämpfenden Schweizer Stahlproduzenten Schmolz+Bickenbach (S+B) zeichnet sich ein Machtkampf zwischen den beiden Hauptaktionären ab.
Der mit einem Anteil von 26,9 Prozent größte Eigentümer Liwet will vier Verwaltungsratsmitglieder auswechseln, darunter Präsident Jens Alder. Die Holding, über die der russische Milliardär Viktor Vekslberg an S+B beteiligt ist, habe eine außerordentliche Generalversammlung beantragt, teilte der Konzern aus Luzern am Dienstag mit. "Einziges beantragtes Traktandum ist die Neubesetzung des Verwaltungsrats", wie es hieß. Der S+B-Verwaltungsrat will "zu gegebener Zeit über das weitere Vorgehen informieren."
Die Firma, der die Krise in der Automobilbranche zu schaffen macht, gab vergangene Woche eine Gewinnwarnung ab und will sich mit einer Kapitalerhöhung für die Zukunft wappnen. Im Rahmen der Transaktion will der zweitgrößte Aktionär Martin Haefner seine Beteiligung auf mindestens 37,5 Prozent aufstocken von derzeit 17,5 Prozent - und Liwet als größten Anteilseigner ablösen.
Ein Vertreter von Vekselberg konnte für eine Stellungnahme vorerst nicht erreicht werden. Der S+B-Verwaltungsrat hat sieben Mitglieder.