Zürich (Reuters) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat im dritten Quartal angesichts eines schwachen Handelsgeschäfts deutlich weniger verdient.
Der Gewinn sank auf 779 Millionen Franken von gut einer Milliarde im Vorjahreszeitraum, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Damit schnitt die nach der UBS zweitgrößte Schweizer Bank schlechter ab als Analysten erwartet hatten. Neben der Flaute im Anleihenhandel machten der Bank auch geringere Erträge in der Vermögensverwaltung zu schaffen. Rasche Besserung ist nicht in Sicht: "Die negativen Auswirkungen der schwierigen Marktbedingungen im dritten Quartal 2015 auf die Emissions- und Handelsaktivitäten im Kundengeschäft hielten im Oktober bislang an", sagte der neue Bankchef Tidjane Thiam. Im Investmentbanking stand im dritten Quartal ein Vorsteuerverlust von 125 Millionen Franken zu Buche. Schlechter schnitt das Institut insbesondere im wichtigen Anleihenhandel ab. Die Zurückhaltung der Anleger und die niedrigen Zinsen hatten zuvor bereits den Gewinn von US-Rivalen wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und JP Morgan gedrückt. Der drittgrößten US-Bank Citigroup gelang es, sich mit Kosteneinsparungen gegen den Abwärtstrend zu stemmen. Sie alle bekamen die Zurückhaltung vieler Investoren zu spüren, die lieber abwarten wollen, wie sich die Konjunktur in China entwickelt und wann die US-Notenbank die erwartete Zinswende einleitet. Im Vermögensverwaltungsgeschäft bremsten die Credit Suisse auch höhere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. In den kommenden Monaten will sich die Bank laut Thiam auf die Umsetzung ihrer neuen Strategie konzentrieren. "Unsere Ergebnisse im dritten Quartal verstärken die Notwendigkeit einer Restrukturierung der Bank mit dem Ziel, die Volatilität unserer Erträge zu mildern und die Tätigkeit unseres Investment Banking besser auf die Bedürfnisse der Kunden unserer Division Private Banking und Wealth Management auszurichten", sagte der Manager. Die Konkurrentin Deutsche Bank will Ende kommender Woche weiteren Einblick in ihre Bilanz geben. Sie hatte angesichts milliardenschwerer Abschreibungen für die Periode bereits einen Rekordverlust von sechs Milliarden Euro angekündigt.