Frankfurt (Reuters) - Im Tarifkonflikt der Lufthansa-Flugbegleiter ist weiterhin keine Lösung in Sicht.
"Wenn die Lufthansa uns wirklich etwas Neues anbietet, werden wir wieder in die Gespräche einsteigen", sagte Nicoley Baublies, Chef der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Zugleich wies er die Offerte des Konzerns zurück, bis Ende 2017 betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen. "Das Angebot ist ein Farce." Es sei spätestens seit dem Vorgehen der Lufthansa in Österreich nichts mehr wert. Dort hatte die Kranich-Airline den Betrieb der angeschlagenen Tochter Austrian auf eine andere Fluglinie übertragen, die nicht an die alten Tarifverträge gebunden war.
Über das weitere Vorgehen werde die Gewerkschaft die Öffentlichkeit spätestens am 1. November informieren. Streiks seien ein Mittel. Bei den nächsten Schritten werde eine Koordination mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit angestrebt. Cockpit liefert sich seit 18 Monaten einen harten Tarif-Clinch mit der Lufthansa und bestreikte das Unternehmen mehrfach.
Ufo kämpft für die Beibehaltung der bisherigen Betriebsrente für die 19.000 Lufthansa-Flugbegleiter. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag laufen seit über einem Jahr. Vorige Woche wollte die Gewerkschaft den Konflikt mit einem neuen Kompromissvorschlag lösen, der einen Sparbeitrag in dreistelliger Millionenhöhe vorsah. Im Gegenzug sollte der Konzern garantieren, dass die Lufthansa auch im Stammgeschäft weiter wächst und keine Stellen wegfallen. Der Anlauf scheiterte. Den Gegenvorschlag der Lufthansa wies die Gewerkschaft zurück. Ende Juni hatte Ufo einen Streik kurzfristig abgesagt, nachdem die Lufthansa den Flugbegleitern in wichtigen Punkten entgegengekommen war.